Die Planeten Uranus
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Diese Aufnahme gelang mir am 22.7.1996 mit einem 120 mm Teleobjektiv. Da bei einer Belichtungszeit von 4 min die Sterne schon als deutliche Striche erscheinen würden, habe ich die Montierung mit der Hand nachgeführt. Das heißt, die Montierung besitzt keine Motoren und ich habe das Stellrad für die Stundenachse ganz vorsichtig nachgestellt (Kontrolle per Fadenkreuzokular). Die mit Pfeilen gekennzeichneten Pünktchen sind Uranus und Neptun. Die Belichtungszeit war nur 4 Minuten auf 400 ASA. Auf dem Foto sind Sterne bis etwa 8,5 m gerade noch zu erkennen. Neptun, der hier nur als unscheinbares kleines Pünktchen zu erkennen ist, hatte zu diesem Zeitpunkt eine Helligkeit von 7,9 m und Uranus 5,7 m. Uranus kann man bei guten Sichtbedingungen auch mit bloßem Auge als gerade noch sichtbares Pünktchen erkennen. Ihn zu finden setzt aber die Kenntnis seiner genauen Position am Himmel voraus. Das gleiche gilt für Neptun, den man allerdings nur mit einem Fernrohr findet. Selbst bei starker Vergrößerung konnte ich beide Planeten durch das Fernrohr nur als kleine Scheibchen ohne jede Struktur erkennen. Ein Foto durch Okularprojektion habe ich bisher nicht versucht, da durch die lange Belichtungszeit und die geringe Größe sicher nicht viel zu erkennen wäre. Links im Bild sind einige Sterne des Sternbildes Steinbock zu sehen. 22.7.1996 Uranus, Neptun |
6.8.2003 |
Mit Hilfe der Videokamera gelang es mir nun, Uranus als kleines Planetenscheibchen abzubilden. Durch das 10" Schmidt - Newton - Teleskop konnte ich eine deutlich blaugrüne Färbung des Planeten erkennen. Diese Farbe ist wirklich auffällig und einzigartig bei den mir bekannten Himmelskörpern. Uranus hatte zu diesem Zeitpunkt fast seine maximale Größe von nur 3,7" bei einer Helligkeit von 5,7m erreicht und war damit kaum mehr als doppelt so groß wie ein Jupitermond zu sehen.
Komposit mehrerer Einzelbilder, Okularprojektion auf Hi8 - Kamera
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20.9.2003 |
Da der Versuch, Neptun auf die gleiche Weise zu filmen wegen seiner geringen Helligkeit misslang, schaltete ich die Videokamera diesmal auf Nachtsichtmodus. In dieser Einstellung konnte ich auch Uranus stärker vergrößern, ohne dass die Helligkeit zu stark abnahm.
Komposit mehrerer Einzelbilder, Okularprojektion auf Hi8 - Kamera
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12.10.2004 |
Mit der sehr lichtempfindlichen ToUCam Pro II konnte ich Uranus noch stärker vergrößern. Um die Größe des winzigen Planetenscheibchens im Primärfokus zu erhöhen, verwendete ich eine 4-fach Barlowlinse. Es ist damit allerdings nicht ganz einfach, den Planeten auf dem Chip der Webcam zu zentrieren (oder erst einmal zu finden).
Komposit mehrerer Einzelbilder, Aufnahme mit Webcam durch Okularprojektion |
10.9.2023, 2:33 Uhr |
links: Komposit aus
10 000 Einzelbildern mit
ZWO ASI 567 MC, je 14 ms belichtet
durch das
250/1016 N
mit 2-fach Barlowlinse, Software: Autostakkert
Auch an Uranus probierte ich die neue Kamera aus. Statt 200 ms reichte damit eine Belichtungszeit von 14 ms aus. So konnte ich jeweils 10 000 Bilder aufnehmen. Ob wohl das Seeing nicht so gut war, führte das zu einem brauchbaren Ergebnis. In der Auswertung hatte ich den Eindruck, dass Details in den Wolken erkennbar sind. Allerdings muss man schon genau hinsehen. Etwa eine halbe Stunde später hatte ich noch Aufnahmen bei doppelter Vergrößerung gemacht. Also sah ich während der Auswertung genau hin. Tatsächlich bestätigte sich, dass schwache Strukturen erkennbar sind.
Mit
dieser Kamera erscheint Uranus eher grün. Das wird sicher am
automatischen Weißabgleich liegen.
links unten:
Komposit aus 7
000 Einzelbildern mit
ZWO ASI 567 MC,
je 151 ms, belichtet
durch das
250/1016
N
mit 2 x 2-fach Barlowlinse, Software: Autostakkert
Bei längerer Belichtungszeit und mit einem größeren Bildausschnitt versuchte ich wieder die Uranusmonde aufzunehmen. Anders als bei Neptun waren diese nicht direkt auf dem Bildschirm erkennbar. Aber in der Auswertung traten sie hervor. Den stark überbelichteten Planeten habe ich durch die Aufnahme oben ersetzt. Die Monde sind: Ariel 14,3m , Umbriel 15m , Titania 13,9m und Oberon 14,1m (v.l.n.r). In der Übersichtsaufnahme sind auch noch einige Hintergrundsterne zu sehen. Der hellere Stern, unten rechts ist GSC 1237:820 mit 13,1m , links daneben ist der Stern GSC 1237:140 mit 14m zu sehen und rechts oben neben dem helleren Stern in etwa gleicher Entfernung befindet sich GSC 1237:548 mit 14,6m. Wahrscheinlich beeinflusst die aufgehellte Umgebung des Planeten auch die scheinbare Helligkeit der Monde. Die Helligkeitswerte scheinen nicht zur Aufnahme zu passen. Ariel z.B. ist deutlich zu hell.
unten: Komposit aus 10 000 Einzelbildern mit ZWO ASI 567 MC, je 100 ms, belichtet durch das 250/1016 N mit 2-fach Barlowlinse, Software: Autostakkert 2:43 Uhr |
3:08 Uhr |
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Datum |
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