Sonnensystem

Kometen

 

  

Die wohl auffälligsten und einprägsamsten Objekte, die sich im Sonnensystem bewegen, sind die Kometen. Einige von ihnen werden hell genug, dass sie auch mit bloßem Auge beobachtet werden können. In Einzelfällen kann sogar eine Beobachtung am Tage möglich sein. Kometen bewegen sich meist auf langgestreckten Ellipsenbahnen um die Sonne. Kurperiodische Kometen benötigen einige Jahre bis etwa 200 Jahre für einen Umlauf um die Sonne. Bei langperiodischen Kometen können es schon Jahrtausende bis Millionen Jahre sein. Wahrscheinlich stammen die Kometen aus der Oortschen Wolke, die uns als Überrest der Entstehung des Sonnensystems wie eine Kugelschale umgibt. Ihre Ausdehnung geht wohl bis zu einem Lichtjahr.

 

C/1995 O1   Hale Bopp

 

 

 

14.10.1996 Teleobjektiv 120mm 10 min auf 400 ASA Negativfilm

 

 

Zu diesem Zeitpunkt konnte ich den Kometen 

( Bildmitte ) bereits durch mein Fernrohr erkennen. Mit bloßem Auge war er noch nicht sichtbar.

Der kleine gelbliche Fleck neben dem Pfeil ist der Kugelsternhaufen M14

 

 

 

Alle Aufnahmen des Kometen Hale Bopp sind handnachgeführt.

2.4.1997 Teleobjektiv 120mm 1 min auf 400 ASA Negativfilm

2.4.1997 Teleobjektiv 120mm 5 min auf 400 ASA Negativfilm

Das Bild links entstand mit einem normalen 50mm Objektiv und wurde 6 min auf 400 ASA  Negativfilm belichtet. 

 

Der helle Stern unter dem Kometen ist der Stern Almach im Sternbild Andromeda.

Auf den 3 Aufnahmen von 1997 ist der Hintergrund recht hell, da sie noch in der Dämmerung gemacht wurden. Doch später verschwand der Komet in einem Baum, wie es rechts oben zu sehen ist.

 

Kometen von dieser Helligkeit sind selten. Dennoch konnte man bereits ein Jahr zuvor den Kometen Hyakutake am Himmel bewundern. Hyakutake war viel größer am Himmel zu sehen aber dafür nicht so hell. Hale Bopp war durch seine große Helligkeit auch unter ungünstigen Bedingungen zu sehen.

Auf den Bildern ist der bläuliche Gasschweif, den man mit bloßem Auge nicht erkennen konnte, und der helle Staubschweif zu erkennen. Der Gasschweif zeigt immer direkt von der Sonne weg.

Die leichten Gasteilchen werden durch den Sonnenwind vom Kometen "weggeblasen". Der Staubschweif folgt ein wenig der Bewegung des Kometen. Die schwereren Staubpartikel können vom Sonnenwind nicht so stark beschleunigt werden.

Obwohl Kometen nur wenige Kilometer Durchmesser haben bilden sie eine große Gashülle ( Koma ) und einen Schweif, der über 100 Millionen Kilometer lang sein kann. Das geschieht aber nur in Sonnennähe, wenn der Temperaturanstieg die Gase zum Verdampfen bringt. Kometen haben eine meist sehr exzentrische Ellipsenbahn. Es sind Kometen bekannt, die alle paar Jahre in Sonnennähe kommen, aber andere wie z.B. Hale Bopp benötigen Jahrtausende.

Kleine, lichtschwache Kometen sind häufiger zu beobachten. Bei einer Helligkeit von meist 9 m und schwächer schwer zu finden und bestenfalls mittleren Teleskopen vorbehalten. Viele Kometen wurden bisher durch Astronomie Amateure entdeckt. Die Wahrscheinlichkeit dafür hat sich aber inzwischen verringert, denn viele werden inzwischen durch Projekte wie LINEAR und NEAT aufgespürt.

 

 

Machholz (C/2004 Q2)

 

 

Im August 2004 wurde dieser Komet entdeckt. Schon im Januar 2005 erreichte er seine größte Helligkeit von bis zu 3,5m. Mit bloßem Auge kann man ihn als kleinen nebligen Fleck am Himmel erkennen. Durch seine günstige Lage im Zenit kann er sehr gut beobachtet werden.  Der Kometenschweif ist allerdings recht schwach und nur durch ein Teleskop erkennbar.

Zum Zeitpunkt der Aufnahme hellte der Mond den Himmel auf, was eine längere Belichtungszeit unmöglich machte. Der Gasschweif ist daher nur andeutungsweise zu erkennen.

 

 

16.1.2005, 5 Minuten auf 800 ASA bei 1016 mm Brennweite

 

 

18 Jahre später fielen mir die Fotos und Negative wieder in die Hände. Ich hatte insgesamt 13 Aufnahmen mit 0,5 bis 5 Minuten Belichtungszeit gemacht. Damals musste ich die Nachführung noch manuell durchführen. Mit einem Fadenkreuzokular peilte ich den Leitstern an und steuerte mit der Handbox die Montierung. Für diese Aufnahmeserie musste ich etwa eine Stunde durch das Fadenkreuzokular blicken, was mit der Zeit recht anstrengend ist.

 

Nun digitalisierte ich alles auf dem Scanner und führte danach die Stapelverarbeitung durch. Nicht alle Bilder konnte ich verwenden. Zwei waren nicht korrekt nachgeführt.

Bei der Verwendung von Negativen treten natürlich andere Probleme auf. Die Negative hatten kleine Kratzer und den Staub konnte ich vermutlich auch nicht vollständig beseitigen. Das ist natürlich im Ergebnis zu sehen. Mit einem künstlichen Flatfield konnte ich aber die Vignettierung verringern. 

 

Trotzdem führte die Verwendung mehrerer Aufnahmen zu einem deutlich verbesserten Ergebnis. Ich habe links etwa den gleichen Ausschnitt gewählt. Im Vergleich zur Einzelaufnahme oben sind deutlich mehr Sterne zu erkennen und auch eine Vergrößerung ist möglich.

 

11 Bilder, 0,5 bis 5 Minuten auf 800 ASA bei 1016 mm Brennweite

 

103P  Hartley 2

 

 

Eigentlich sollte dieser Komet für das bloße Auge sichtbar werden. Die Helligkeit entwickelte sich aber nicht so günstig wie prognostiziert. So nahm ich innerhalb von etwa 2 Stunden 40 Bilder des Kometen auf. Leider bewegte leichter Wind das Teleskop, was ein genaues Nachführen schwierig machte. Nur 6 Bilder konnte ich verwenden. Aber auch auf diesen erscheinen die Sterne verschmiert.

Die Eigenbewegung  des Kometen relativ zu den Sternen wurde nach dem Übereinanderlegen der Bilder deutlich. Die Sterne erscheinen als gepunktete Spur. Ein Schweif ist nicht erkennbar. 

Zum Zeitpunkt der Aufnahme lag die Helligkeit des Kometen bei etwa 8m.

 

 

 

 

9.10.2010, 6 Bilder 30 bis 90s auf 3200 ASA bei 1016 mm Brennweite

13 Jahre später hatte ich die Idee, ältere Aufnahmen noch einmal zu prüfen und in einigen Fällen neu zu bearbeiten. Inzwischen habe ich mehr Erfahrungen bei der Bearbeitung von Kometenaufnahmen und erhoffte mir möglicherweise bessere Ergebnisse. 

 

Rechts ist das Ergebnis der neu bearbeiteten Kometenaufnahme von 103P Hartley 2 zu sehen. 

Ich verwendete nun nahezu alle Rohbilder von damals und kombinierte sie mit der Software Fitswork. Die durch den Wind verursachten Störungen hoben sich durch die Überlagerung der Aufnahmen weitgehend auf. Natürlich sind die Sterne dadurch recht unscharf. Auch eine Vergrößerung zur Originalgröße ist hier noch möglich.

Die beiden Bilder rechts zeigen etwa den gleichen Bildausschnitt.

 

 

9.10.2010, Nachbearbeitung: 02.04.2023, 40 Bilder 30 bis 90s auf 3200 ASA bei 1016 mm Brennweite

 

C/2012 J1  Catalina

 

 

Ich hatte gehofft, an diesem recht schwachen Kometen wenigstens ansatzweise einen Schweif zu sehen. Aber leider ist dieser, falls vorhanden, wohl zu schwach. Die Bedingungen ermöglichten nur Aufnahmen mit einer Grenzhelligkeit von etwa 16m. Die Helligkeit des Kometen selbst liegt bei etwa 13m. In der Vergrößerung ist zumindest die Koma erkennbar.

Durch seine Eigenbewegung erscheint der Komet auf langen Belichtungen als Strichspur. Deshalb habe ich hier den Kometen zum Nachführen benutzt. Dabei werden die Sterne hier als Strichspuren sichtbar.

 

 

 

C2012 J1 Catalina am 7.12.2012, 160 Aufnahmen je 20s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

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C/2012 K5  LINEAR

 

Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass dieser Komet deutlich heller ist, da er zum Zeitpunkt der Aufnahme mit einer Helligkeit von 11m prognostiziert wurde. Enttäuscht war ich, als ich in den Rohbildern nichts vom Kometen entdecken konnte. Erst durch die starke Bearbeitung des Summenbildes zeigte sich ein winziger Zipfel unter der Strichspur eines Sterns von 14,5m (Bildmitte). Dieser sehr schwache Komet hat in der Aufnahme höchstens noch eine Helligkeit von 16m

In der Vergrößerung habe ich zum Vergleich noch ein Bild aus meiner Astrosoftware zum Zeitpunkt der Aufnahme eingebaut.

 

 

 

C2012 K5 LINEAR am 10.2.2013 (19.30 Uhr bis 20.30 Uhr), 180 Aufnahmen je 15s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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C/2011 L4  PANSTARRS

 

Die Prognosen für diesen Kometen waren sehr vielversprechend. Leider entspricht L4 Panstarrs nicht ganz den Erwartungen. Mit etwa 2m und einer visuell recht geringen Größe ist er mit bloßem Auge nur unter günstigen Bedingungen zu finden. Aber mit dem Fernglas ließ sich dieser Komet gut beobachten. Die niedrige Lage über dem Horizont erfordert einen sehr klaren Himmel.

 

Während dieser Aufnahme waren die Bedingungen nur mäßig. Schwierigkeiten beim Scharfstellen (mangels heller Sterne in der Umgebung) und starkes Seeing in Horizontnähe lassen das Ergebnis recht unscharf erscheinen.

 

C2011 L4 PANSTARRS am 14.3.2013 (19.30 Uhr bis 20.15 Uhr), 315 Aufnahmen je 3s bis 4s durch 135 mm Teleobjektiv auf Canon EOS 1100Da bei 3200 ASA bis 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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Lange Zeit war der Himmel hier bedeckt und keine weitere Beobachtung möglich. Erst einige Wochen später ergab sich die nächste Gelegenheit. Wenige Tage zuvor bewegte sich der Komet Panstarrs dicht an M 31 vorbei. Zumindest gelang es mir noch, beide auf einem Bild abzulichten.

 

Die Bedingungen in Horizontnähe waren auch hier nicht besser. Da der Komet aber schon an Höhe gewonnen hatte, waren Aufnahmen später möglich, als die Dämmerung schon weiter fortgeschritten war. Trotzdem war wieder eine starke Nachbearbeitung nötig.

 

C2011 L4 PANSTARRS am 7.4.2013 (21.00 Uhr bis 21.20 Uhr), 170 Aufnahmen je 3,2s durch 135 mm Teleobjektiv auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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C/2012 S1 (ISON)

 

 

Bevor sich dieser Komet sehr dicht an die Sonne annähert, ist er am Morgen vor Sonnenaufgang sichtbar. Die Helligkeit liegt hier bei etwa 10m

 

Leider begann während dieser Aufnahmeserie bereits die Morgendämmerung, sodass der Komet schnell verblasste und ich nicht alle Bilder für die Auswertung verwenden konnte.

 

 

 

 

C2012 S1 ISON am 1.11.2013 (5.10 Uhr bis 5.45 Uhr), 110 Aufnahmen je 15s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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Hier noch ein kurzes Video, in dem man die Bewegung des Kometen vor dem Himmelshintergrund im Zeitraffer erkennen kann. Am Ende ziehen noch schwache Zirruswolken durch das Bild. Außerdem wird der Schneckenfehler des Teleskops und die ungenaue Einnordung sichtbar:

 

 

Auch bei diesem Kometen sah ich eine Möglichkeit, die Aufnahmen neu zu bearbeiten. Dabei stellte ich fest, dass die Einzelbelichtungen besser waren, als es das Ergebnis des früheren Bildes vermuten lässt. Dennoch ist eine nur etwa 30-minütige Belichtungszeit in der beginnenden Dämmerung recht wenig

 

Im Ergebnis wird der Komet deutlicher sichtbar, aber auf Kosten eines heftigen Bildrauschens. 

 

1.11.2013 (5.10 Uhr bis 5.45 Uhr), Nachbearbeitung am 8.4.2023

 

C/2013 R1 (Lovejoy)

 

Der Komet Lovejoy hat zu diesem Zeitpunkt bereits seine größte Helligkeit von etwa 10m erreicht. Recht hoch im Süden ist er hier in der zweiten Nachthälfte beobachtbar, also unter recht guten Voraussetzungen. Der Schweif des Kometen ist äußerst schwach und in dieser Aufnahme nicht zu erkennen.

 

C2013 R1 Lovejoy am 1.11.2013 (2.25 Uhr bis 5.00 Uhr), 310 Aufnahmen je 15s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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Hier ebenfalls ein kurzes Video, in dem man die Bewegung des Kometen vor dem Himmelshintergrund im Zeitraffer erkennen kann. Etwa eineinhalb Stunden sind auf 4s zusammengefasst:

Recht beeindruckend finde ich das Ergebnis der Neubearbeitung dieses Kometen. Links ist wieder etwa der gleiche Bildausschnitt zu sehen wie darüber.

 

Da sich der Komet in der Teilbearbeitung allein und ohne Sterne im Bild befand, konnte ich Kontrast und Dynamik noch feinfühliger einstellen. Dabei werden noch schwächere Teile der Koma sichtbar, was ihn größer erscheinen lässt. Auch schwache Galaxien werden in der Aufnahme erkennbar. Leider bildeten sich dabei auch Artefakte im Hintergrund, die in der Vergrößerung sichtbar sind.

 

Ganz links, etwas unterhalb der Mitte ist noch die Spur eines Asteroiden in der Gesamtaufnahme zu sehen.

 

 

1.11.2013 (2.25 Uhr bis 5.00 Uhr), Nachbearbeitung am 19.4.2023

 

 

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Einen neuen Versuch unternahm ich einige Wochen später. Leider hatte ich wenig Zeit. So nahm ich den Kometen kurzerhand mit stehender Kamera und Teleobjektiv durch ein geöffnetes Fenster auf. Das wirkt sich natürlich sehr ungünstig auf das Seeing aus. Die Helligkeit des Kometen betrug zu diesem Zeitpunkt etwa 5m. Wegen der ungünstigen Bedingungen wenige Grad über dem Horizont war eine direkte Sicht mit bloßem Auge nicht möglich. Mit einem Fernglas war der Komet aber gut zu erkennen. Gelegentlich zogen schwache Zirren durch das Bild.

 

 

C2013 R1 Lovejoy am 25.11.2013 (18.05 Uhr bis 18.30 Uhr), 315 Aufnahmen je 3,2s durch das 135mm Teleobjektiv auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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Ich war erst mal der Meinung, dass eine Neubearbeitung dieser Aufnahme zu aufwändig wäre, da sich der Komet während der Aufnahmezeit bei der genutzten Brennweite nur wenig bewegt hat.

 

Dennoch habe ich dann einfach mal ein paar Bilder aus der Aufnahmeserie zusammengestellt und es ausprobiert. Tatsächlich funktionierte es. So begann ich dann doch noch. Allerdings war der Aufwand in der Tat riesig. Ich musste die Bearbeitung in 40 Teilaufgaben zerlegen, damit die Sterne nicht mehr als Strichspuren erscheinen. Da ich mit stehender Kamera gearbeitet hatte, sprangen die jeweils für eine Teilaufgabe ausgewählten Bilder hin und her. So musste ich jedes Bild manuell zentrieren. Als ob das nicht gereicht hätte, habe ich vorher auch noch die komplette Aufnahmeserie mit rund 520 Bildern ausgewählt. 

Die ersten Aufnahmen waren noch ein wenig heller, da die Dämmerung noch nicht so weit fortgeschritten war.  

Zusammengefasst: Über Wochen habe ich immer mal wenn ich Zeit hatte etwa eine halbe Stunde daran gearbeitet. Irgendwann war dann das Ergebnis da. 

 

Dieses macht hier eine deutlich bessere Figur. Vielleicht habe ich es mit der Bearbeitung sogar ein wenig übertrieben.

 

 

 

C2013 R1 Lovejoy am 25.11.2013 (17:50 Uhr bis 18.30 Uhr), 520 Aufnahmen, Nachbearbeitung am 16.5.2023

 

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C/2012 K1 (PANSTARRS)

 

 

 

Am Ende einer Beobachtungsnacht plante ich noch die Aufnahme eines Kometen mit nur 12m Helligkeit, da er sich in einer günstigen Position befand. Im Ergebnis nehme ich allerdings an, dass der Komet zu diesem Zeitpunkt schon etwas heller als nur 12m war. Er war bereits in den Rohaufnahmen gut zu erkennen. Im Bild scheint es einen winzigen Schweif nach leicht links oben zu geben. Anfangs nahm ich an, dass es eine Erscheinung ist, die durch schwache Hintergrundsterne erzeugt wird. Aber inzwischen wird immer deutlicher, dass es sich wohl um den beginnenden Staubschweif des Kometen handelt. Er zeigt etwa entgegen der Bewegungsrichtung des Kometen, die hier im Bild nach rechts geht. Der schwache Gasschweif zeigt nach links unten. Das heißt, eigentlich ist es zu diesem Zeitpunkt die leicht nach links unten verlängerte Koma. Besser erkennbar ist, dass der Kern etwas weiter rechts oben in diesem diffusen Nebelfleckchen liegt.

 

C/2012 K1 PANSTARRS am 25.2.2014, 28 Aufnahmen je 180s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

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Mein erster Versuch, Komet und Sterne gleichermaßen darzustellen ist hier rechts zu sehen. Es handelt sich um exakt dieselben Rohbilder wie in der Aufnahme darüber. 

Ich habe die Aufnahmen einmal so addiert wie im oberen Bild mit dem Kometen als Referenzobjekt und einmal mit den Sternen als Referenz. Die beiden Ergebnisse habe ich dann in einem Bild kombiniert.

 

Eine erneute Aufnahme gelang mir zwei Monate später. Der Komet erscheint nun deutlich größer und heller. Seine Helligkeit liegt inzwischen bei etwa 10m . Die Sichtbedingungen an diesem Tag waren allerdings nicht besonders gut. So gehen Teile des Kometen im hellen Hintergrund unter. 

Der Staubschweif ist schon recht gut zu erkennen, aber der Gasschweif ist in dieser Aufnahme nicht sichtbar.

Die Belichtungszeit ist hier schon etwas zu lang gewählt, da der Komet eine hohe Winkelgeschwindigkeit hat. Der Kometenkern scheint schon ein wenig in die Länge gezogen. 

 

C/2012 K1 PANSTARRS am 24.4.2014, 25 Aufnahmen je 140s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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Aufgrund der hohen Winkelgeschwindigkeit sind die schwächeren Sterne in der Aufnahme oben schon als einzelne Punkte zu erkennen. Das erleichtert die Bearbeitung von Sternen und Komet deutlich. Es sind viel weniger Zwischenschritte nötig, um ein Ergebnis zu erhalten.

 

Leider ist in diesem Fall von Nachteil, dass nur 25 Aufnahmen zustande gekommen waren. Bei stärkerer Bearbeitung bilden sich schneller Artefakte und das Bildrauschen ist heftiger. Besonders letzteres wird in der Vergrößerung deutlich, auch wenn der Komet hier stärker hervortritt. 

 

 

24.4.2014, Nachbearbeitung am 23.5.2023

 

 

C 2014 Q2 (Lovejoy)

 

 

Schon einige Wochen war dieser Komet am Himmel zu sehen. Allerdings ließ die Witterung keine Beobachtung zu. An diesem Abend war jedoch klarer Himmel und ich baute das Teleskop auf. Dies ist gleichzeitig das "First light" für das 10"-Newton Teleskop.

Die Bedingungen waren nicht gerade gut. Da ich mich beeilen musste, war das Teleskop wohl nicht vollständig ausgekühlt. So wurden die Aufnahmen mit der Zeit leicht unscharf. Mehrmals brachte ein leichter Windstoß das Teleskop zum Wackeln, sodass die Sterne auf einigen Einzelbildern etwas matschig wirken.

Trotzdem war ich im Ergebnis überwältigt von der riesigen Koma des Kometen. Sie erstreckt sich über rund ein halbes Grad. Der Schweif ist hier nur am Ansatz zu sehen. Seine Länge beträgt mehr als 10°. Mit 4m ist der Komet auch schon mit bloßem Auge zu erkennen.

Leider war die Beobachtung nach wenig mehr als einer Stunde schon zu Ende. Wolken überzogen den Himmel und ließen keine weiteren Aufnahmen zu.

 

C/2014 Q2 (Lovejoy) am 21.1.2015, 50 Aufnahmen je 85s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 1600 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Zusätzlich habe ich wieder ein kurzes Video zusammengestellt, in dem man die Bewegung des Kometen vor dem Himmelshintergrund im Zeitraffer erkennen kann. Etwa eine Stunde ist auf 6s zusammengefasst. Die mäßige Himmelsqualität lässt den Schweifansatz im Hintergrund nahezu verschwinden: (Video codiert als: H.264/MPEG-4 AVC)

 

 

 

 

Da der Komet während der Aufnahme eine beachtliche Strecke am Himmel zurückgelegt hatte, war die getrennte Bearbeitung von Sternen und Komet in diesem Fall nachträglich recht einfach zu lösen.

Dabei wurden die Auswirkungen der ungünstigen Aufnahmebedingungen noch einmal deutlich sichtbar. Jedoch war es möglich, dem Kometen mehr Kontrast zu geben, was auch den Schweif etwas deutlicher macht.

 

21.1.2015, Nachbearbeitung am 25.06.2023

 

 

 

C/2013 US10 (Catalina)

 

 

 

Die Prognosen für diesen Kometen waren vielversprechend. Eine Sichtbarkeit für das bloße Auge erschien wahrscheinlich. Leider nicht ganz so hell erschien er im Helligkeitsmaximum. Aber mit 6,5m ist er immer noch ein recht heller Komet und konnte mit dem Fernglas beobachtet werden. Seine beiden Schweife erschienen aber eher bei größeren Öffnungen.

Neben dem dünnen Gasschweif hat der Komet Catalina auch noch einen ausgeprägten Staubschweif. Nach der Perihelpassage erschien der Staubschweif einige Zeit lang sogar nahezu entgegengesetzt zum Gasschweif. Im Bild links hat er immer noch einen Winkel von etwa 90° zum Gasschweif und zeigt damit nach unten. 

Der Staubschweif ist in der Aufnahme sehr diffus und auch ein wenig an der Farbe zu erkennen. Während die Koma in türkisfarbenem Licht erscheint, wirkt der Staubschweif eher grau.

Die Winkelgeschwindigkeit des Kometen war zum Zeitpunkt der Aufnahme sehr hoch. etwa 0,1° in einer Stunde bewegte er sich am Himmel. Für die Aufnahme musste ich die Kamera deshalb so positionieren und drehen, dass der Komet in drei Stunden nicht aus dem Bild wandert. Selbst die Belichtungszeit von 35s war noch zu lang. Der Kometenkern erscheint in den Aufnahmen bereits als deutliche Lichtspur. Leider musste ich am Ende einige Bilder löschen, da kurz vor Beginn der Dämmerung Wolken aufzogen.

 

 

C/2013 US10 (Catalina) am 9.1.2016, 300 Aufnahmen je 35s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, ohne Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

Aus allen Aufnahmen habe ich erneut ein kurzes Video zusammengestellt, in dem man die Bewegung des Kometen vor dem Himmelshintergrund im Zeitraffer erkennen kann. 3 Stunden sind hier auf 10s komprimiert. Die Aufnahme begann in einem Gebiet mit etwas Streulicht. Während der Aufnahmeserie verbesserte sich die Himmelsqualität.

 

 (Video codiert als: XVid/MPEG-4)

 

Da auch dieser Komet eine hohe Winkelgeschwindigkeit hatte, war es kein Problem, nachträglich Komet und Sterne getrennt zu verarbeiten. 

 

Im Ausschnitt links ist genau der gleiche Bereich zu sehen, wie im Bild darüber. Die Schweife sind hier deutlicher erkennbar. 

 

In der Auswertung entstand insgesamt ein etwas größeres Bild. Bereiche, die nur teilweise aufgenommen wurden, habe ich abgeschnitten. Daraus ergibt sich dann eine andere Ausrichtung für die Gesamtaufnahme. 

Dort sind links oben auch zwei schwache Galaxien zu sehen.

 

Dieser Komet bot sich auch für die Erstellung eines 3D-Bildes an. Dort wird der Gasschweif noch mal klarer erkennbar: Catalina in 3D.

 

 

9.1.2016, Nachbearbeitung am 21.10.2023

 

 

252P (Linear)

 

 

 

 

Dieser kurzperiodische Komet ist einer der wenigen, der die Erwartungen deutlich übertroffen hat. Bei der prognostizierten Helligkeit von 10m bis 11m ist es nicht geblieben. Diese stieg auf deutlich mehr als 6m an, sodass dieser Komet sogar ein Fernglasobjekt wurde. Hinzu kam, dass er bei langsam abnehmender Helligkeit nahezu die ganze Nacht zu beobachten war.

Leider gibt es aber auch eine weniger gute Nachricht. Die Helligkeit verteilte sich über eine sehr große Fläche. So war der Komet im Fernglas nur als schwach sichtbares, diffuses Nebelwölkchen zu erkennen. In der lang belichteten Aufnahme ist die Ursache zu sehen. Die Koma ist riesig, wahrscheinlich noch viel größer, als in der Aufnahme sichtbar. Der winzige Schweif ist darin kaum auszumachen.

 

 

 

 

252P (Linear) am 7.5.2016, 65 Aufnahmen je 145s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork  

 

Die Winkelgeschwindigkeit war nicht so hoch, aber immerhin ausreichend, um die getrennte Nachbearbeitung zu ermöglichen. Ich musste die Aufnahmen allerdings in mehr Gruppen aufteilen, was es etwas aufwändiger machte.

 

Auch hier habe ich versucht, alles was möglich ist, herauszuholen. Das führte aber in den Randbereichen zu Problemen bei der Farbe. Insgesamt macht das Bild dennoch einen klareren Eindruck.

 

Der Ausschnitt ist etwa so gewählt, dass er ungefähr dem Bild darüber entspricht.

 

Für diesen Kometen habe ich ebenfalls ein 3D-Bild erstellt. Durch die geringere Winkelgeschwindigkeit ist der Eindruck weniger tief. : Linear in 3D.

 

 

 

 

252P (Linear) am 7.5.2016, Nachbearbeitung am 12.11.2023  

 

 

41P (Tuttle-Giacobini-Kresak)

 

 

Ich führte Testaufnahmen mit dem Teleobjektiv 250mm in Kombination dem Nano Sky-Tracker durch. Dabei wählte ich diesen Kometen als eines der Testobjekte aus. Das Ergebnis entspricht etwa meinen Erwartungen.

 

Alle etwa fünfeinhalb Jahre befindet sich dieser Komet auf seiner Bahn in Sonnennähe. In diesem Jahr ist seine Lage im Sonnensystem günstig, sodass er recht gut beobachtet werden kann. Seine Helligkeit zu diesem Zeitpunkt lag bei 7,5m.

 

 

 

 

 

41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 25.3.2017, 380 Aufnahmen je 25s durch das 250mm f/5,6 Teleobjektiv mit Canon EOS 1100Da bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork  

 

Die Neubearbeitung der Bilder war erst mal kein Problem durch die recht hohe Winkelgeschwindigkeit. Allerdings hatte ich wohl schon alles harausgeholt was möglich ist. Das Ergebnis zeigt nicht mehr als die frühere Bearbeitung.

 

Der Bildausschnitt entspricht wieder dem des Bildes darüber. 

 

 

 

 

41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 25.3.2017, Nachbearbeitung am 16.12.2023  

 

 

Etwa einen Monat später nahm ich den Kometen erneut auf. Diesmal mit dem Newton-Teleskop bei 1m Brennweite. Dabei zeigte sich wieder, wie ausgedehnt die Koma dieses Kometen ist. Bereits mit einem Fernglas lässt er sich gut erkennen. Einen Schweif fand ich jedoch nicht. Dafür erscheint das Kerngebiet ein wenig länglich. Die Helligkeit zu diesem Zeitpunkt lag immer noch bei 7,5m.

 

Zu diesem Zeitpunkt ist die Winkelgeschwindigkeit recht hoch, was sich in der Zeitrafferaufnahme deutlich bemerkbar macht. Knapp 2 Stunden sind hier auf 7s komprimiert. Da der Hintergrund in den Einzelaufnahmen recht hell war, habe ich den Kontrast erhöht.

 

Video codiert als: XVid/MPEG-4)

 

 

 

41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 30.4.2017, 100 Aufnahmen je 50s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

45P (Honda-Mrkos-Pajdusakova)

 

 

Dieser Komet hat eine Periode von knapp fünfeinhalb Jahren. Da er mit einer Helligkeit von 9,5m geführt wurde, war ich sehr zuversichtlich, was die Aufnahmen betraf. In den Rohbildern sah ich den Kometen erst mal nicht. Gut, das ist nicht selten.

Leider zogen dann auch noch Zirrus-Wolken durch das Bild, sodass ich die Aufnahmeserie nach einer Stunde abbrechen musste.

Als ich dann aber die Auswertung durchführte fand ich immer noch keinen Hinweis auf den Kometen. Ich prüfte die Aufnahmekoordinaten. Sie waren in Ordnung. So übernahm ich die Koordinaten zur Berechnung der Kometennachführung in Fitswork aus der Astronomie-Software. Ich nutzte verschiedene Wege und erhielt am Ende mehrere Ergebnisse. Erst mal sah ich nichts. Aber bei genauerer Betrachtung fiel mir eine kaum merkliche Aufhellung auf. Nach starker Nachbearbeitung wurde diese Aufhellung etwas deutlicher, blieb aber dennoch kaum wahrnehmbar. Aber ich bin sicher, das muss der Komet sein. 

Wenige Tage später wurde der Komet mit einer Helligkeit von 12m angegeben. Aber auch das scheint mir recht optimistisch.

 

45P (Honda-Mrkos-Pajdusakova) am 25.3.2017, 35 Aufnahmen je 130s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork  

 

C/2015 V2 (Johnson)

 

 

Hier handelt es sich um einen extrem langperiodischen Kometen, oder um einen der uns nur einmal besucht und dann in die Tiefen des Alls entschwindet. Eine Periode ist jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Nachdem ich die Aufnahme des Kometen darüber abbrechen musste, klarte der Himmel nach einigen Stunden wieder auf. Aufgrund seiner günstigen Lage wählte ich nun diesen Kometen als Aufnahmeobjekt. Obwohl seine Helligkeit ebenfalls mit 9,5m angegeben wurde, war der Komet in den Rohbildern auf dem Kameradisplay sofort als kleines Nebelfleckchen erkennbar.

Seine Helligkeit könnte in den nächsten Wochen noch um zwei Größenklassen zunehmen.

 

 

C/2015 V2 (Johnson) am 26.3.2017, 80 Aufnahmen je 130s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork 

 

 

Einen weiteren Versuch, diesen Kometen aufzunehmen, unternahm ich ungefähr einen Monat später. Die Helligkeit hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt auf etwa 8m erhöht. Der Schweif ist in dieser Aufnahme allerdings weniger deutlich sichtbar.

 

Die Winkelgeschwindigkeit des Kometen hat inzwischen ebenfalls zugenommen, was bereits an den längeren Strichspuren der Sterne in der Aufnahme erkennbar ist. Die Zeitrafferaufnahme macht es ebenfalls deutlich. Sie zeigt mehr als 2 Stunden in 11s.

 

 

Video codiert als: XVid/MPEG-4)

 

 

 

 

C/2015 V2 (Johnson) am 29.4.2017, 140 Aufnahmen je 50s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork 

 

In dieser Nacht machte ich eigentlich Aufnahmen des Saturn. Daher war das große Teleskop belegt. Trotzdem wollte ich die relativ kurze Beobachtungszeit in einer Juninacht natürlich möglichst voll ausnutzen. So stellte ich die Reiseausrüstung mit dem 250mm Objektiv auf und nahm erneut den Kometen Johnson auf. Dieser hat nun schon über längere Zeit eine annähernd gleichbleibende Helligkeit von 8m und befindet sich immer noch an einer komfortablen Position am Himmel. 

Bei dieser Brennweite erscheint der Komet 4 mal kleiner als durch das Teleskop. Der Schweif ist in dieser Aufnahme wieder etwas deutlicher zu erkennen.

 

 

 

 

 

Komet Jonson am 2.6.2017, 300 Aufnahmen je 20s durch das 250mm f/5,6 Teleobjektiv mit Canon EOS 1100Da bei 3200 ASA, addiert mit Fitswork

 

21P (Giacobini-Zinner)

 

Auch wenn im Juli die Nächte sehr kurz sind, nutzte ich die Gelegenheit, den Kometen 21P (Giacobini-Zinner) aufzunehmen. Bei einer Helligkeit von 10m sollten die knapp 2 Stunden in dieser Nacht reichen.

Aus der Bezeichnung ist bereits erkennbar, dass es sich um einen periodischen Kometen handelt. Seine Umlaufzeit liegt bei 6,6 Jahren. In diesem Umlauf liegt seine Bahn recht günstig, sodass er gut zu beobachten ist. Die Helligkeit wird in den nächsten Wochen noch ansteigen.

 

Nachdem ich an diesem Kometen die normale Auswertung durchgeführt hatte, stellte ich fest, dass die Strichspuren der Sterne durch die schnelle Bewegung des Kometen recht lang sind. Das ließ den Kometen nur wenig hervortreten. So habe ich dann noch eine aufwändigere Methode angewandt, bei der Komet und Sternhimmel gleichermaßen sichtbar sind.

 

Die Zeitrafferaufnahme zeigt die Bewegung des Kometen in etwa 7s.

 

  Video codiert als: XVid/MPEG-4)

 

Komet 21P (Giacobini-Zinner) am 20.7.2018, 70 Aufnahmen je 140s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

 

Eine erneute Gelegenheit, diesen Kometen aufzunehmen, ergab sich an diesem Morgen. Deutlich heller als beim ersten Versuch war der Komet hier auf seinem Maximum von etwa 8m.

In dieser Himmelsrichtung ist der Himmel etwas aufgehellt. Außerdem durchzogen schwache Zirruswolken die Aufnahme. So entspricht das Ergebnis nicht ganz meinen Erwartungen. 

 

 

Die Zeitrafferaufnahme zeigt die Bewegung des Kometen in etwa 4s. In diesem Fall habe ich den Sternhimmel als Referenz verwendet und den Kometen in Bewegung dargestellt. Zu erkennen ist auch die schwankende Qualität der Aufnahmen.

 

  Video codiert als: XVid/MPEG-4)

 

Komet 21P (Giacobini-Zinner) am 6.10.2018, 30 Aufnahmen je 120s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

 

64P (Swift-Gehrels)

 

 

Der Komet 64P Swift-Gehrels hatte in dieser Nacht eine Helligkeit von knapp 11m, was deutlich über den prognostizierten Helligkeitswerten lag. Damit ist er nicht so hell wie die meisten anderen Kometen, die ich bisher beobachtet habe. Bei einer entsprechend langen Belichtungszeit von über 4 Stunden wurde er aber im Ergebnis trotzdem deutlich sichtbar.

 

In den Einzelbildern ist der Komet nur als schwaches Fleckchen sichtbar. Daher habe ich hier auf ein Zeitraffervideo verzichtet.

 

64P ist ein kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von etwa 9,2 Jahren. In dieser Sichtbarkeitsperiode befindet er sich in günstiger Beobachtungsposition.

 

 

 

Komet Swift-Gehrels am 5.10.2018, 120 Aufnahmen je 120s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

38P (Stephan-Oterma)

 

Noch ein zum Aufnahmezeitpunkt noch nicht sehr heller Komet (11,5m) ist 38P Stephan-Oterma. Seine Sichtbarkeit wird sich noch verbessern und seine Helligkeit noch zunehmen.

 

Der 1867 entdeckte Komet ist ebenfalls ein kurzperiodischer Komet und hat eine Umlaufzeit von 38 Jahren. Damit gehört er zur Gruppe der Kometen vom Halley-Typ. DIese Gruppe umfasst Kometen mit Umlaufzeiten von 20 Jahren bis 200 Jahren.

 

Der Komet zeigte sich in den Aufnahmen recht lichtschwach. Erst eine Gesamtbelichtungszeit von etwa 3 Stunden (03.20 - 05.30 Uhr) lässt ihn deutlicher sichtbar werden. Leider störten am Aufnahmetag Windböen die Belichtungen. Durch die Schwingungen am Teleskop sind die Sterne größer und deutlich länglich abgebildet.

 

 

Komet 38P (Stephan-Oterma) am 11.10.2018, 100 Aufnahmen je 120s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

C/2017 T2 (Panstarrs)

 

C/2017 T2 (Panstarrs) ist ein lichtschwächerer Komet. Noch dazu bleiben die Helligkeitswerte zurzeit noch hinter den Prognosen zurück. Gerade mal 12m, was für meine Technik bei Kometen manchmal grenzwertig ist. 

Der Kernbereich war bereits auf den Rohbildern gut zu erkennen. Aber Koma und Schweif erschienen nach der Bildaddition nur sehr schwach. Im Ergebnis zeigte sich nur ein Hauch. Nach der Umwandlung in ein jpg-Bild war davon leider fast nichts mehr zu erkennen. Diese Details waren nahezu verschwunden. Also verstärkte ich den Kometen deutlich. Nun sind zwar Koma und Schweif erkennbar, aber mir scheint, dass es schon wieder ein wenig übertrieben aussieht.

 

Nun, die Helligkeit dieses Kometen wird noch zunehmen. Vielleicht klappt es ja später noch einmal mit einer Aufnahme.

 

Die Bahn des Kometen ist hyperbolisch, was darauf hindeutet, das er ein interstellarer Besucher ist. Wissenschaftler gehen aber davon aus, dass diese Bahn durch Störungen anderer Himmelskörper entstanden ist. Zumindest sollte niemand auf die Wiederkehr dieses Kometen warten.

 

Komet C/2017 T2 (Panstarrs) am 30.10.2019, 120 Aufnahmen je 135s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

C/2019 Y4 (ATLAS)

 

Mit etwa 8,5m ist dieser Komet schon mit einem Fernglas erkennbar. Prinzipiell war seine Position am Himmel recht hoch und damit gut geeignet für Aufnahmen. Allerdings ist die Sicht in Richtung Norden an meinem Beobachtungsplatz eingeschränkt. Dafür hat  dieser Platz den Vorteil, dass das Teleskop hier recht schnell aufgebaut ist.

In diesem Fall erwies sich die Lage als nachteilig, da der Komet schon nach 30 Minuten hinter einem Hindernis verschwand.

 

Der Komet ist periodisch, kommt aber erst in etwa 5000 Jahren zurück.

 

Die Aufnahmen wurden durch Wind gestört. Die Sterne scheinen durch die Schwingungen des Teleskops recht verwaschen.

 

 

Komet C/2019 Y4 (ATLAS) am 23.3.2020, 12 Aufnahmen je 150s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

So versuchte ich es am nächsten Abend noch einmal und begann früher, das Teleskop zu justieren, damit ich gleich nach Eintritt der astronomischen Dämmerung mit den Aufnahmen beginnen konnte. Damit hatte ich dann eine Stunde Zeit dafür. Im Ergebnis erscheint der Komet dadurch deutlich heller und sein Schweif ist schwach erkennbar, was in der Aufnahme vom Vortag nicht der Fall war.

 

Der Wind war allerdings an diesem Tag noch heftiger. Die Sterne erscheinen daher noch größer, da die Nachführung die Teleskopschwingungen nicht ausgleichen konnte. Im Gegenteil, ich musste auch noch darauf achten, dass die Schwingungen durch den Wind und die Regelungen der Nachführung keine Resonanz ergaben.

 

Im Zeitraffervideo (5s) ist an einigen Bildern deutlich zu erkennen, wie stark das Teleskop wackelte. Die Sterne erscheinen deutlich länglich. Diese Bilder habe ich für das Summenbild aussortiert.

Video codiert als: XVid/MPEG-4)

 

Komet C/2019 Y4 (ATLAS) am 24.3.2020, 35 Aufnahmen je 150s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

C/2020 F3 (NEOWISE)

 

Dieser Komet zeigte bereits kurz nach der Entdeckung, dass er zu den helleren gehören würde. Hier im Bild, vor seiner größten Annäherung an die Erde, hat er eine Helligkeit von 2m. Damit ist er unter guten Bedingungen mit bloßem Auge als Komet erkennbar. Mit einem Fernglas werden bereits Einzelheiten sichtbar.

Dennoch ist er bei leichter Lichtverschmutzung mit bloßem Auge nur noch gerade so erkennbar. 

 

Aufgrund der Größe des Kometen wählte ich ein Teleobjektiv mit 85 mm Brennweite. Da die Einnordung des Nano-Tracker recht ungenau war, nutzte ich kurze Belichtungszeiten bei hoher Empfindlichkeit. 

Im Ergebnis habe ich darauf verzichtet, die Prozedur zur punktförmigen Darstellung der Sterne anzuwenden. Aufgrund der geringen Verschiebung des Kometen bei geringer Belichtungszeit und der hohen Anzahl an Bildern wäre der Aufwand riesig.

Komet C/2020 F3 (NEOWISE) am 21.7.2020, 250 Aufnahmen je 4s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 85 mm bei 6400 ASA,  addiert mit Fitswork 

Zwei Tage später war der Himmel wieder klar und der Komet hatte gerade seinen erdnächsten Punkt in etwa 100 Millionen km Entfernung passiert. So nahm ich den Kometen erneut ins Visier. In diesem Fall verwendete ich ein Teleobjektiv mit 100 mm Brennweite, um ihn noch ein wenig größer darzustellen. Weiterhin erhöhte ich die Gesamtbelichtungszeit auf etwa 2 Stunden. 

 

Leider zogen durch viele der Bilder schwache Zirruswolken, die den Kontrast insgesamt abgeschwächt haben.

Im Ergebnis ist in der Aufnahme nicht wesentlich mehr zu erkennen als in der Aufnahme darüber.

 

Während der Aufnahme flog ein Meteor durch das Aufnahmefeld. Die Aufnahme dazu befindet sich hier.

Komet C/2020 F3 (NEOWISE) am 23.7.2020, 960 Aufnahmen je 4s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 100 mm bei 6400 ASA,  addiert mit Fitswork 

Etwa eine Woche später war der Himmel wieder klar genug, um einen weiteren Aufnahmeversuch zu starten. Inzwischen hat sich der Komet entfernt und um etwa eine Größenklasse Helligkeit verloren - jetzt etwa 3m. Um ihn dennoch größer aufnehmen zu können, nutzte ich ein Teleobjektiv mit 250 mm Brennweite. 

 

Trotz der großen Anzahl an Bildern und obwohl ich aufgrund der ungenauen Nachführung den Kometen zweimal neu zentrieren musste, wagte ich den Versuch, Sterne und Komet getrennt zu verarbeiten. Das war demzufolge recht aufwändig und gelang nicht vollständig. Es sind immer noch schwache Strichspuren in der Aufnahme sichtbar.

 

Der Himmel war leicht aufgehellt und zum Ende der Aufnahmeserie hin zogen oft dünne Wolken durch das Bild. So sind schwächere Strukturen des Kometenschweifs nicht zu erkennen.

 

 

Komet C/2020 F3 (NEOWISE) am 29.7.2020, 870 Aufnahmen je 6s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 250 mm bei 6400 ASA,  addiert mit Fitswork 

 

C/2017 K2 (PANSTARRS)

 

Zum Zeitpunkt der Aufnahme wurde für diesen Kometen eine Helligkeit von 11,5m angegeben. Das erscheint mir etwas optimistisch. Er ist doch noch recht unauffällig und geht im sternenereichen Hintergrund der Milchstraße regelrecht unter. 

 

Heftige Windböen störten die Aufnahme mehrfach. Ich musste einige Bilder aussortieren. Aber auch in den übrigen Bildern konnte die Nachführung den Wind nicht vollständig ausgleichen. Die Sterne wirken recht unscharf. 

 

Zum Sommer hin wird der Komet noch etwa 4 Größenklassen heller werden, bevor er in Richtung des südlichen Sternhimmels verschwindet. Dort könnte er sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Mal sehen, ob ich noch Gelegenheit bekomme, ihn mit zunehmender Helligkeit aufzunehmen.

 

Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) am 12.3.2022, 40 Aufnahmen je 95s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

Zwei Wochen später hatte der Komet gerade einmal rund 0,5m an Helligkeit zugenommen. Ja, er war ein wenig besser zu erkennen, aber der Unterschied ist noch recht gering. Aufgrund der nur geringen Winkelgeschwindigkeit des Kometen am Himmel wäre es auch hier zu aufwändig gewesen, die Aufnahme so zu bearbeiten, dass die Sterne am Ende punktförmig erscheinen.

 

Der Wind war an diesem Tag kaum spürbar. Allerdings ließ das Seeing die Sterne dennoch recht unscharf aussehen. Der aufgehellte Himmelshintergrund ließ keine längeren Belichtungszeiten zu. Der Mond war kaum störend. Wahrscheinlich befand sich viel Staub in der Luft.

 

 

 

Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) am 26.3.2022, 57 Aufnahmen je 70 - 85s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

C/2012 E3 (ZTF)

 

Über viele Wochen war der Himmel nahezu ständig bedeckt. An diesem Tag aber waren die Prognosen deutlich besser als das was am Himmel zu sehen war. Der Himmel war schwach bewölkt und die Wolken sollten sich noch verziehen. So baute ich in der Dämmerung die kleine Ausrüstung auf. 

Leider war gerade Vollmond. Dieser hatte auch nur einen Abstand von etwa 45° zum Kometen. So war der Himmel stark aufgehellt. Da der Komet zu diesem Zeitpunkt heller als 6m war, hoffte ich dennoch, ihn unter diesen Bedingungen aufnehmen zu können. Aufgrund der recht großen Erdnähe wählte ich eine Brennweite von 90mm.

Nachträglich betrachtet wäre hier eine deutlich höhere Brennweite angebracht gewesen.

 

Entgegen der Prognosen zog sich der Himmel allerdings immer weiter zu. So konnte ich letztlich von 1350 Aufnahmen über 5 Stunden hinweg nur 160 verwenden. Das Ergebnis ist unter diesen Bedingungen akzeptabel.

 

Komet C/2023 K2 (ZTF) am 4.2.2023, 160 von 1350 Aufnahmen je 13s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 90 mm bei 1600 ASA,  addiert mit Fitswork