Sonnensystem

Mond

Totale Mondfinsternis am 28.9.2015

 

Totale Mondfinsternis am 28.9.2015

 

So stellte sich der Himmel zur totalen Mondfinsternis 2015 dar. Es war nahezu klar, aber trotzdem zogen ständig dünne Zirruswolken vorüber. Diese beeinträchtigten die Beobachtung nur wenig, führten aber zu Helligkeitsschwankungen in den Mondaufnahmen.

Aufnahme 2:40, 1/6s bei 800 ASA mit Pentax Ist DL2, verstärkt

 

Für die Einzelaufnahmen benutzte ich den 63/840 mm Refraktor auf einer einfachen parallaktischen Montierung ohne Motoren. Ab 2:00 Uhr machte ich je eine Aufnahme pro Minute  bis 6:30 Uhr. Nach wenigen Testaufnahmen verwendete ich die Einstellung 1/160s bei 200 ASA. Die fehlende Nachführung ist bei dieser kurzen Belichtungszeit nicht sichtbar. Ich habe die Bilder auf 50% verkelinert, was sie noch einmal etwas schärfer erscheinen lässt.

 

In der Aufnahme von 2:31 Uhr ist noch nicht zu erkennen, dass der Halbschatten der Erde bereits einen Teil der Mondoberfläche verfinstert. Aber in der Aufnahme von 2:57 Uhr wirkt die linke Mondseite schon etwas dunkler. 3:23 Uhr hat der Kernschatten schon einen Teil der Oberfläche bedeckt.

2:05

2:31

2:57

3:23

3:49

4:29

4:45

5:31

5:55

6:15

Um 4: 29 Uhr ist die Totalität schon seit einigen Minuten eingetreten. Ich hatte bereits vorher begonnen, die Belichtungszeit und die Empfindlichkeit kontinuierlich zu erhöhen, um während der Totalität etwas auf dem Bild zu haben. Die Werte waren dann 1s Belichtungszeit bei 6400 ASA. Während dieser Phase machten sich die Zirruswolken stärker bemerkbar. Sie beeinträchtigten den Kontrast der Aufnahmen zum Teil deutlich und hellten den Hintergrund auf. Trotzdem ist in den Aufnahmen von 4:29 und 4:45 Uhr die kupferrote Färbung der Mondoberfläche gut zu sehen. Die Bildstörungen wurden stärker und so begann ich schon kurz vor dem Ende der Totalität die Belichtungszeit wieder zu verringern. In der Aufnahme von 5:31 Uhr ist schon wieder fast die Belichtungszeit von 1/160s erreicht.

Inzwischen nähert sich der Mond dem Horizont. Kurz vor dem Ende der Finsternis wird er bereits untergehen. Hier färbt die Atmosphäre die Mondoberfläche ein wenig braun, wie im Bild von 6:15 Uhr zu sehen ist.

Alle Bilder setzte ich am Ende in einem Zeitrafferfilm zusammen. Leider versagte hier teilweise die automatische Zentrierung des Mondes, sodass ich eine große Anzahl von Bildern manuell zentrieren musste. So wurde der Aufwand für diesen Film viel größer als erwartet. Die Fertigstellung nahm mehrere Tage in Anspruch. Um die Datenmenge gering zu halten, verkleinerte ich die Mondbilder noch einmal.

Die oben beschriebenen Beeinträchtigungen sind hier deutlich sichtbar. Am Ende zieht der Mond noch an einer Satellitenantenne vorüber und verschwindet dann wenige Grad über dem Horizont in einem Baum.

 

 

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Zeitrafferaufnahme 22s; 5,6 MByte; MPEG4 (XVid)