Sonnensystem

Sonne

Chromosphäre, Protuberanzen

 

Sonne im H-Alpha-Licht am 29.7.2024

 

Die Temperatur an diesem Tag war recht hoch. Das Seeing war entsprechend schlecht. Dennoch hatte ich die Hoffnung, dass durch Addition vieler Bilder halbwegs gute Fotos herauskommen. Inzwischen nutze ich eine deutlich größere SSD für die Datenspeicherung. Leider zeigte sich während der Aufnahmen, dass diese spürbar langsamer speichert. Da sie vom gleichen Hersteller kommt, kann ich nur vermuten, dass es hier Unterschiede in der Adressierung und damit zu Zeitverzögerungen kommt. Nun, ich habe eine Idee, das zukünftig besser zu lösen. 

 

Wir befinden uns zurzeit wahrscheinlich im Sonnenaktivitätsmaximum. Aber genau lässt sich erst später feststellen, wann genau das Maximum erreicht wurde. 

 

Die Sonne zeigte sich sehr aktiv. Es waren viele Details sichtbar, die ich versuchte aufzunehmen. In der Auswertung stellten sich noch einmal Schwierigkeiten ein. Die Bildüberlagerung funktionierte anfangs nicht automatisch. Das Seeing hatte seine Spuren in den Bildern hinterlassen. So konnte die Software die markierten Details oft nicht erkennen. Viele Fehlversuche führten dazu, dass die Verarbeitung einige Tage in Anspruch nahm.

 

13:44;  Belichtung 3 ms 13:39;  Belichtung 20 ms 13:33;  Belichtung 49 ms Summenbild

alle Aufnahmen durch das 115/800 APO mit Daystar H-Alpha, 2 x Shapley-Linse und Energieschutzfilter vor dem Objektiv auf ZWO ASI 678 M

 

Anfangs arbeitete ich mit einem geringen Verstärkungsfaktor. Das reduziert zwar das Bildrauschen, führt aber zu längeren Belichtungszeiten. Ich verwendete je Aufnahme etwa 2500 Bilder.

Die hier dargestellte Protuberanz sieht zwar recht unscheinbar aus, ist aber immer noch deutlich größer als unsere Erde. In dieser Richtung gab es auf der Sonnenoberfläche keine Besonderheiten. Das Summenbild bringt hier keine weiteren Details zur Geltung.

 

 

14:14;  Belichtung 3 ms 14:02;  Belichtung 20 ms
14:51;  Belichtung 49 ms Summenbild

In dieser Richtung sind schon mehr Protuberanzen zu sehen. Das Summenbild bringt auch hier keine Vorteile. Die meisten Details zeigt die Aufnahme bei 20 ms. 

 

Am Ende der Aufnahmeserie nahm ich diese Stelle der Sonnenoberfläche erneut auf, um zu sehen, ob es Veränderungen gibt. Leider ist die Außentemperatur inzwischen weiter angestiegen. Das Seeing wurde noch stärker, was sich auf den Bildern deutlich bemerkbar macht. Da das Bildrauschen beim Überlagern der Bilder weitgehend verschwindet, habe ich den Verstärkungsfaktor erhöht. So wurden die Belichtungszeiten deutlich kürzer. Aber auch das half nicht.

15:45  Belichtung 1,6 ms 15:20  Belichtung 2,1 ms
15:32;  Belichtung 4,8 ms Summenbild

 

Trotzdem sind nach etwa eineinhalb Stunden Veränderungen sichtbar.

 

In der Zeit dazwischen hatte ich auch noch eine andere Stelle des Sonnenrandes aufgenommen. Auch hier zeigen sich die Erscheinungen der starken Sonnenaktivität.

14:40;  Belichtung 1,6 ms 14:26;  Belichtung 2,1 ms Summenbild

 

Auch auf der Oberfläche gibt es einige Details zu sehen. Mit der Oberfläche ist natürlich hier die Chromosphäre gemeint, die eigentlich eine Schicht der Sonnenatmosphäre darstellt. 

 

In diesem Bild ist neben den Sonnenflecken auch ein heller Flare zu sehen, also praktisch eine starke Protuberanz von oben gesehen.

 

 

 

14:54;  Belichtung 0,9 ms

 

 

An einer anderen Stelle finden sich gleich mehrere Sonnenfleckengruppen, die jeweils aus einer Vielzahl unterschiedlich geformter Sonnenflecken bestehen.

Die Strukturen der Penumbren sind aufgrund des Seeings hier nicht erkennbar.

 

 

 

15:06;  Belichtung 0,9 ms