Sonnensystem

Sonne

Chromosphäre, Protuberanzen

 

Sonne im H-Alpha-Licht am 6.9.2023

 

Mit einer zweiten Shapley-Linse hatte ich geplant, die ganze Sonne abzubilden. Eine schraubte ich an den H-Alpha-Filter und die zweite an die Kamera. Es passte nun ein deutlich größerer Teil der Sonne ins Bild. Dennoch war mir klar, dass ich mindestens 6 Teilbilder aufnehmen musste, um die ganze Sonne abzubilden. So begann ich zuerst mit 9000 Bildern für die erste Aufnahme. Aufgrund des Datenverbrauchs auf der SSD reduzierte ich bei der zweiten Aufnahmeserie bereits auf 5000 Bilder. Bei den Aufnahmen der Sonnenoberfläche ab Nr. 7 begann ich mit nur noch 3000 Bildern, was ich bei den letzten Aufnahmen noch einmal reduzieren musste. Letztlich hatte die Kamera aufgrund ihrer Auflösung und Geschwindigkeit in zwei Stunden eine 1 TB-SSD gefüllt. Für die nächsten Beobachtungen habe ich mir inzwischen eine deutlich größere zugelegt. 

 

Das Seeing war auch an diesem Tag recht deutlich, sodass die Ergebnisse eher mäßig sind. 

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Aus je 6 Aufnahmeserien setzte ich ein Mosaik der gesamten Sonne zusammen. Links sind die Protuberanzen zu sehen, in der Mitte die Oberfläche und rechts ist beides kombiniert. Allerdings hatte ich den Aufwand deutlich unterschätzt. Über zwei Wochen habe ich daran gearbeitet. Mindestens bei den Oberflächenaufnahmen gab es trotz gleicher Kameraeinstellungen Unterschiede im Ergebnis. Das macht sich an einer fleckigen Struktur des Mosaiks bemerkbar. Aufgrund der hohen Auflösung der Kamera ergab sich ein Summenbild von 48 MegaPixel. Nachdem ich die Sonne dort ausgeschnitten habe, sind es immer noch etwa 36 MegaPixel.

 

12:45 Uhr; alle Aufnahmen durch das 115/800 APO mit Daystar H-Alpha, 2 x Shapley-Linse und Energieschutzfilter vor dem Objektiv auf ZWO ASI 678 MC; Belichtungszeiten: 0,9 ms - 33 ms

 

 

Nachdem ich meinen eigentlichen Plan in die Tat umgesetzt hatte, wählte ich noch einige interessante Ausschnitte der Sonne und bearbeitete sie gesondert. Da ich allerdings für alle Aufnahmen nur eine Belichtungszeit genutzt hatte, waren die möglichen Einstellungen begrenzt.

 

In der Aufnahme links ist ein langgezogenes Filament erkennbar.

 

In diesem Bild habe ich noch einmal eine Sonnenfleckengruppe und einen einzelnen Sonnenfleck ausgeschnitten.

 

Hier sind drei Sonnenfleckengruppen zu sehen, zwei davon nahe oder direkt am Sonnenrand. Auch in diesem Bild wird wieder die fleckige Struktur der zusammengesetzten Aufnahme der Sonnenoberfläche sichtbar.

 

Auf diesem Teil der Sonne zeigten sich drei auffällige Protuberanzen. 

 

Die Aufnahmeserie für die komplette Sonne war beendet. So begann ich um 14:27 Uhr, eine Stelle mit zwei weiteren Protuberanzen erneut aufzunehmen. Ich wählte unterschiedliche Belichtungszeiten, um wieder verschiedene Strukturen sichtbar zu machen. So ist die Dynamik in diesem Bild insgesamt etwas besser. Durch das Seeing wird aber dennoch keine höhere Bildschärfe erreicht.

 

14:27 Uhr; alle Aufnahmen durch das 115/800 APO mit Daystar H-Alpha, 2 x Shapley-Linse und Energieschutzfilter vor dem Objektiv auf ZWO ASI 678 MC; Belichtungszeiten: 0,1 ms - 3,7 ms