Deep Sky

Galaxien

 

  

Die Andromedagalaxie (M31) ist mit einer Entfernung von mehr als 2 Millionen Lichtjahren die nächste Spiralgalaxie zu unserer Position. Sie gehört wie auch unsere Milchstraße zur lokalen Gruppe, deren Mitglieder sich um ein gemeinsames Zentrum bewegen. Durch ihre Größe kann man sie als einzige am Nordhimmel mit bloßem Auge erkennen. Bei guter Sicht ist ein kleiner nebliger Fleck im Sternbild Andromeda zu finden.

Das Bild links entstand in 15 Minuten bei 120 mm Brennweite auf 400 ASA Negativfilm. Rechts benutzte ich das Teleskop mit 1200 mm Brennweite und belichtete 15 Minuten auf 1600 ASA Negativfilm. Das genügte offenbar noch nicht, denn es sind noch keine Einzelheiten erkennbar. Links oben im rechten Bild ist aber die kleine Galaxie M32 bereits zu sehen.

 

Andromedagalaxie 22.10.2000

Andromedagalaxie 14.10.1996

Mit der Digitaltechnik lassen sich viele Aufnahmen überlagern. Damit erreichen die Ergebnisse eine bessere Tiefe und mehr Details werden sichtbar. So ist die Galaxie schon besser erkennbar als in der Aufnahme darüber. Sogar die kleine Galaxie M 110 ist oben schwach sichtbar. Der helle, bläuliche Stern unten links ist  ny Andromedae. In der Übersichtsaufnahme werden noch viele weitere Sterne des Sternbildes erkennbar.

 

Eigentlich sollte in einer solchen Aufnahme noch viel mehr zu sehen sein. Aber an diesem Tag waren die Bedingungen für die Astrofotografie nicht geeignet. Deshalb baute ich nicht das Teleskop auf, sondern nur die Kamera auf einem Stativ mit dem nano-Tracker zur Nachführung. Der Himmel war stark aufgehellt und es zogen ständig Zirruswolken durch das Bild. Ich rechnete kaum damit, im Ergebnis viel zu erkennen. Aber die Addition von vielen hundert Bildern ließ dennoch einige Details sichtbar werden.

 

Sternbild Andromeda mit Andromedagalaxie am 9.10.2018; 

780 Einzelbilder, jeweils 20s bei 55mm Brennweite f/4,5 mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA

 

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Bessere Sichtbedingungen und ein lichtstärkeres Teleskop machen es möglich. Im linken Bild sind schon Teile der Staubbänder in M31 deutlich zu erkennen. Neben M32 (links oben) ist hier auch schon die Galaxie M110 (Mitte unten) gut zu sehen. Dieses Bild habe ich bei 1016 mm Brennweite (f/4) 5 Minuten auf 800 ASA Negativfilm belichtet. Dabei wurden Sterne bis etwa 14m abgebildet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andromedagalaxie 12.10.2004

 

 

Trotz des schon recht hellen Mondlichts an diesem Tag richtete ich das Teleskop wieder einmal auf M31. Die hohe Lichtempfindlichkeit der Digitalkamera ermöglicht kurze Belichtungszeiten. Deshalb konnte ich in relativ kurzer Zeit mehrere Aufnahmen machen. Das Addieren der Bilder reduziert das bei hoher Empfindlichkeit starke Bildrauschen. Dennoch ist es im Summenbild noch sichtbar.

 

 

Durch die große Ausdehnung der Andromedagalaxie am Himmel ist es nicht möglich, sie komplett aufzunehmen. Hier wäre eine geringere Brennweite nötig (was allerdings bessere atmosphärische Bedingungen erfordert) oder ein größerer Kamerachip.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andromedagalaxie 5.8.2007

 

 

Der Anblick der Andromedagalaxie fasziniert immer wieder. Sicher liegt das auch an ihrer Größe, was viele Details erkennen lässt. So nahm ich sie erneut auf, mit noch mehr Einzelbildern und noch empfindlicherer Kamera. Damit werden in der Aufnahme Sterne sichtbar, die zum Teil schwächer als 18m sind.

Wahrscheinlich wird auch das noch nicht das letzte Foto gewesen sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andromedagalaxie am 24.7.2012 durch 250/1016 mm SN-Reflektor mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, 140 Aufnahmen je 8s bei 6400 ASA gemittelt mit Fitswork    

 

 

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First Light für den neuen Refraktor: 115/800mm APO mit 0,6 Focal Reducer. So ergibt sich eine Brennweite von 480 mm bei f/4,2. Die Belichtungszeiten orientieren sich damit an denen des großen Reflektors bei viel größerem Gesichtsfeld. Dieses Teleskop ist zwar in erster Linie für Sonnenbeobachtungen gedacht, schließt aber auch nachts eine Lücke in meinen verfügbaren Brennweiten. Damit können nun auch größere Objekte im Ganzen abgebildet werden.

 

Leider zeigte dieses Bild, dass Teleskop und Reducer nicht gut zusammenarbeiten, obwohl der Hersteller des Reducers genau diesen Teleskoptyp beim angegebenen Öffnungsverhältnis angibt. Besonders in den Ecken der Aufnahme werden Verzeichnungen der Sterne sichtbar (kleines Bild rechts unten). Möglicherweise kann das durch eine Korrektur des Abstandes der Bildebene verbessert werden. Das ist allerdings nicht so einfach. Ich werde mir dafür eine optische Bank herstellen, mit der ich das prüfen kann.

Aufgrund der schlechten Sternabbildung in den Ecken habe ich  das Bild auf ein Drittel der Originalgröße verkleinert. Ich hatte lange gezögert, es überhaupt hier zu zeigen.

Andromedagalaxie am 4.9.2021 durch 115/800(x0,6)mm APO mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, 200 Aufnahmen je 75-130s bei 800 ASA 

 

Da in der Aufnahme durch das 10"-Newton-Teleskop der Andromedagalaxie vom 24.7.2012 das Bildfeld zu klein war, um auch M110 mit abzubilden, machte ich nun den Versuch, diese Galaxie selbst ins Zentrum der Aufnahme zu rücken.

 

 

 

 

M110 15.8.2012 durch 250/1016 mm SN-Reflektor mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, 90 Aufnahmen je 25s bei 6400 ASA gemittelt mit Fitswork

 

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Im rechten Bild ist oben die Dreiecksgalaxie M33 schwach zu sehen. Das Bild wurde 5 Minuten bei 120 mm Brennweite auf 400 ASA Negativfilm belichtet. Die Dreiecksgalaxie befindet sich etwas südlich vom Sternbild Andromeda im Sternbild Dreieck, von dem im Bild einige Sterne zu sehen sind. Es gelang mir bereits beide Galaxien gemeinsam auf einem Foto abzubilden. Leider war die Qualität des Bildes schlecht.

Mit einem kleinen oder mittleren Fernrohr kann man bereits einige Galaxien beobachten. Viele bieten einen interessanten Anblick. Beispielsweise die Sombrerogalaxie, die wir direkt von der Kante sehen. Vor einem schwach leuchtenden linsenförmigen Objekt erscheint ein dunkler Nebelstreifen, der diese Galaxie scheinbar in zwei Teile teilt.

 

Viele weiter entfernte Galaxien zeigen sich im Fernrohr jedoch nur als kleine Nebelflecken. Nur auf lang belichteten Bildern werden Einzelheiten erkennbar. Ich denke, dass mir bestimmt noch einige davon vor die Linse kommen.

 

 

Dreieck 17.8.1997

 

 

M 33 befindet sich in etwa 3 Millionen Lichtjahren Entfernung. Allerdings verteilt sich die Helligkeit auf eine große Fläche. Es erfordert einen sehr dunklen Himmel und lange Belichtungszeiten, um diese Galaxie detailliert zu fotografieren. In diesem Fall war der Himmel nicht perfekt, sodass ich die Belichtungszeit kürzer wählen musste.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

M33 22.10.2011

 

 

Günstigere Bedingungen und eine bessere Kamera ermöglichten mir dieses Foto von M33. Auch die Addition von mehr Einzelaufnahmen ließ mehr Details erkennen.

 

 

 

 

 

Komposit aus 100 Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 30s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

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Die Galaxie M74 ist etwa 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Wir blicken direkt von oben auf die Galaxienscheibe. Gut erkennbar sind bereits die Spiralarme dieser Spiralgalaxie, die etwas kleiner als unsere Milchstraße ist. Bei den rötlichen Flecken handelt es sich meist um Sternentstehungsgebiete.

 

 

 

 

 

M74 am 15.8.2012

Komposit aus 100 Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 25s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

Ein erneuter Versuch zur Aufnahme dieser Galaxie mit deutlich längerer Belichtungszeit führte nicht zu einer deutlich besseren Aufnahme. Der Unterschied ist eher gering. Wahrscheinlich sind besonders gute Bedingungen nötig, um die schwachen Strukturen dieser Galaxie abbilden zu können.

 

 

 

 

M74 am 28.10.2014

Komposit aus 120 Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 120s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

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Mit rund 60 Millionen Lichtjahren Entfernung ist die Galaxie M77 schon um einiges weiter von uns entfernt und erscheint deshalb auch kleiner. Ein sehr helles Zentrum mit sichtbarem Balken ist von einer schwach leuchtenden Scheibe mit schwer erkennbaren Spiralarmen umgeben. Die große Helligkeitsdynamik stellt hohe Anforderungen an die Bildbearbeitung. Auf den Rohbildern überstrahlt das helle Zentrum den Rest völlig.

 

 

 

M77 am 15.8.2012

Komposit aus 95 Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 20s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

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Nach der Bildaddition fand ich in der linken oberen Ecke der Aufnahme von M77 noch eine weitere Galaxie. Es handelt sich um NGC1055. Sie befindet sich etwa in der gleichen Entfernung wie M77. Allerdings blicken wir direkt auf die Kante der Galaxienscheibe. Sie wird deshalb auch als Edge-On-Galaxie bezeichnet. Das dichte Staubband, das die Galaxienscheibe umgibt verdeckt den Blick auf die Kante und scheint damit die Galaxie in zwei Teile zu spalten.

 

 

NGC1055 am 15.8.2012

Komposit aus 95 Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 20s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

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Eine weitere Edge-On-Galaxie ist NGC 891. Hier blicken wir so genau auf die Kante, dass die Staubscheibe um die Galaxie als gerade Linie erkennbar ist. Durch ein Teleskop betrachtet hat diese Galaxie Ähnlichkeit mit einer Nadel.

Mit etwa 30 Millionen Lichtjahren Entfernung ist sie nur halb so weit entfernt und auch deutlich größer.

 

 

NGC 891 am 22.9.2012, Belichtungszeit 2h, Einzelbilder je 35s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

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Die Spiralgalaxie NGC 6946, auch Feuerwerksgalaxie, ist visuell nur etwa 50% größer als die 60 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxien weiter oben. Mit etwas mehr als 20 Millionen Lichtjahren befindet sie sich deutlich näher als diese, ist daher in Wirklichkeit kleiner. So gelang es mir hier durch eine deutlich längere Belichtung mehr Einzelheiten hervortreten zu lassen.

 

 

NGC6946 am 18./19.8.2012, 4 Stunden Belichtungszeit aus Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 30s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

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Die Spiralgalaxien M 81 (rechts) und M82 (links) sind am Himmel kaum mehr als ein halbes Grad voneinander entfernt. Deshalb ist es leicht möglich, sie zusammen in einem Bild aufzunehmen. 

Beide Galaxien sind nur 11,8 (M 81) und 14 (M 82) Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Damit gehören sie zu den visuell größten und hellsten Galaxien am nördlichen Sternhimmel.

 

 

M 81, M 82 am 7.12.2012, 120 Aufnahmen je 30s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

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Im Sternbild Jagdhunde befindet sich die Whirlpool-Galaxie M 51. Sie steht in starker Wechselwirkung mit ihrem kleineren Begleiter, NGC 5195. Dabei wird eine große Zahl von Sternen aus den Systemen herausgeschleudert. Durch die Komprimierung interstellaren Gases findet eine ungewöhnlich starke Sternentstehung statt (sichtbar als rötliche Fleckchen und Bänder). Die Entfernung zu uns beträgt etwa 28 Millionen Lichtjahre

 

 

M 51 am 10.2.2013, 190 Aufnahmen je 25s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

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Die Große Magellansche Wolke ist eine kleine irreguläre Galaxie und befindet sich am südlichen Sternhimmel im Sternbild Schwertfisch. Sie ist deshalb von Deutschland aus nicht zu sehen.

Mit einer Entfernung von etwa 170 000 Lichtjahren liegt sie recht nah an unserer Milchstraße. Durch die geringe Entfernung kann diese Galaxie schon mit bloßem Auge beobachtet werden. Aufnahmen sind auch ohne umfangreiche Technik möglich. Schon eine digitale Spiegelreflexkamera reicht aus.

 

Große Magellansche Wolke am 21.2.2014, 149 Aufnahmen je 15s mit Canon EOS 400D (stehende Kamera) bei 1600 ASA, 35 mm Brennweite, f/4,5, addiert mit Fitswork

 

Aufnahmen: Manfred & Martina Witten bei San Pedro de Atacama, Chile

 

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In dieser Weitwinkelaufnahme sind beide Magellansche Wolken zu sehen. Die Kleine Magellansche Wolke ist eine weitere irreguläre Galaxie in unserer "Nähe", unten im Bild. Ähnlich weit entfernt von uns wie die Große, befindet sie sich ebenfalls tief am südlichen Sternhimmel, im Sternbild Tukan. Sie ist lichtschwächer, aber dennoch unter guten Bedingungen mit bloßem Auge zu sehen.

Der helle Stern rechts oben im Bild ist Canopus bzw. Alpha Carina im Sternbild Schiffskiel. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit begann das Objektiv zu beschlagen, was vermutlich die Ursache für die Strahlen an diesem Stern ist.

 

Magellansche Wolken am 2.5.2014, 11 Aufnahmen je 15s mit Canon EOS 400D (stehende Kamera) bei 1600 ASA, 18 mm Brennweite, f/3,5, addiert mit Fitswork

 

Aufnahmen: Manfred & Martina Witten in Neuseeland

 

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Unten links im Bild NGC 3389, darüber NGC 3371 und rechts  ist M 105 zu sehen. Diese 3 Galaxien sind über 35 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. In der Vergrößerung sind einige weitere lichtschwache Galaxien bis etwa 19m zu sehen.

 

 

NGC 3389, NGC 3371 und M 105 am 24.2.2014, 76 Aufnahmen je 140s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

 

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Die Galaxien M 65 (im Bild links unten), M 66 (darüber) und die Galaxie NGC 3628 kann man bei geringen Vergrößerungen ebenfalls gemeinsam betrachten. Diese 3 Galaxien werden auch als Leo-Triplett bezeichnet. Sie befinden sich in einer Entfernung von etwa 30 Millionen Lichtjahren.

 

 

M 65, M 66 und NGC 3628 am 23.2.2014, 90 Aufnahmen je 140s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

 

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Zum Testen des Nano Sky-Tracker richtete ich die Kamera mit 55mm Objektiv auf den südlichen Teil des Sternbildes Löwe. Etwas problematisch ist die Einnordung des Sky-Tracker mit einem Kugelkopf. Ich musste den Sky-Tracker mit Kamera minutenlang fest halten und mit winzigen Bewegungen versuchen, den Polarstern durch das kleine Sucherloch zu finden. Es gelang mir schließlich. So konnte ich die ersten Aufnahmen durchführen. Leider lockerten sich die Schrauben der Montageplatte am Sky-Tracker und an der Kamera. So musste ich diese vor jeder neuen Aufnahmeserie neu feststellen und das System neu einnorden. Für eine kleine und leichte Reisemontierung ist das aber akzeptabel.

 

Selbst bei dieser Brennweite werden schon einige Galaxien im Sternbild Löwe sichtbar. Das Galaxientrio aus dem Bild darüber ist hier links zu sehen. In der Übersichtaufnahme finden sich weitere Galaxien aus dem südlichen Teil des Sternbildes Löwe.

 

 

südlicher Teil des Sternbildes Löwe am 24.3.2017, 300 Aufnahmen je 18s durch 55mm f/4 Teleobjektiv auf Nano Sky-Tracker mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

Die Galaxie M 63 im Sternbild Jagdhunde ist etwa 22 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie wird auch als Sonnenblumengalaxie bezeichnet. Durch ihre Helligkeit und Ausdehnung ist sie ebenfalls leicht zu beobachten.

Die vielen kleinen roten Fleckchen sind große Emissionsnebel, in denen wahrscheinlich eine turbulente Sternentstehung im Gang ist.

 

 

M 63 am 23. und 24.2.2014, 55 Aufnahmen je 180s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

 

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Die Sombrerogalaxie M 104 bietet im Teleskop einen faszinierenden Anblick. Ein länglicher, watteartiger Streifen aus Licht wird von einem scharf begrenzten Staubband durchschnitten. Um sie in der Aufnahme größer abzubilden, habe ich eine Aufnahmeserie mit 2m Brennweite versucht. Das starke Seeing in Horizontnähe macht die Aufnahme recht unscharf. Auch die Atmosphärische Dispersion macht sich stark bemerkbar. Diese konnte ich aber durch grafische Nachbearbeitung nahezu eliminieren.

Die Galaxie ist etwa 30 Millionen Lichtjahre entfernt.

 

M 104 am 14.2.2015, 50 Aufnahmen je 210s durch das 254/1000 N mit 2-fach Barlow Linse, auf Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

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Die Galaxie M 106 besitzt recht imposante Ausmaße. Die äußeren Spiralarme sind allerdings recht lichtschwach und werden daher erst in lange belichteten Aufnahmen sichtbar. Von der tatsächlichen Größe ist sie etwa mit unserer Milchstraße vergleichbar. Ihr Licht erreicht uns aus einer Entfernung von 24 Millionen Lichtjahren.

 

 

M 106 am 13.2.2015, 150 Aufnahmen je 50s durch das 254/1000 N auf Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

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In der Übersichtsaufnahme ist neben vielen lichtschwachen Galaxien rechts unten die Edge-on Galaxie NGC 4217 zu sehen.

 

 

M 100 erscheint eher kleiner. Die Spiralarme sind im Teleskop nicht so einfach erkennbar. Mit einer Entfernung von rund 56 Millionen Lichtjahren befindet sich diese Galaxis im Sternbild Haar der Berenike. Um die Galaxie in großem Format abbilden zu können, nutze ich wieder die 2-fach Barlow Linse, was aber in der Auflösung bisher keine nennenswerten Vorteile bot.

 

 

M 100 am 15.2.2015, 60 Aufnahmen je 150s durch das 254/1000 N auf Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

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Eine der vielen, recht auffälligen Galaxien im Sternbild Jungfrau, ist M 90. Im Teleskop ist der helle Kern auffällig.

In der Übersichtsaufnahme sind weitere, schwächere Galaxien zu erkennen.

 

 

M 90 am 16.2.2015, 90 Aufnahmen je 145s durch das 254/1000 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

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Im Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens liegt die große, elliptische Galaxie M 86. In ihrer Umgebung liegen viele weitere Galaxien in einem Bereich von weniger als 1° am Himmel. So ist es möglich, bei 1m Brennweite mehrere davon in einem Bild aufzunehmen. Die meisten der abgebildeten Galaxien liegen in einer Entfernung von 50 bis 60 Millionen Lichtjahren. M 86 ist etwa 56 und M 84 etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Links oben im Bild fand ich eine Strichspur, bei der ich davon ausging, dass es sich um einen Asteroiden handelt, Tatsächlich wurde ich in einer Datenbank fündig. Es handelt sich um den etwa 140 km großen Asteroiden 508 Princetonia, der sich zum Zeitpunkt der Aufnahme in etwa 450 Millionen km Entfernung zur Erde aufhielt.

Leider rüttelten am letzten Aufnahmetag leichte Windböen am Teleskop. So sind einige Bilder stark verwackelt und ich musste sie verwerfen. Die Bildschärfe der Aufnahme hat darunter ein wenig gelitten.

 

Bei Bewegung der Maus über das Bild werden die Beschriftungen der Galaxien sichtbar.

 

M 86 und weitere Galaxien, 19. - 21.2.2015, 200 Aufnahmen je 120s durch das 254/1000 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

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M 109 ist ein Balkenspiralgalaxie im Sternbild großer Bär. Mit einer Entfernung von etwa 50 Millionen Lichtjahren gehört sie ebenfalls zu den näher liegenden Galaxien und ist deshalb auch noch recht groß zu sehen. Bei einer Helligkeit von rund 10m kann man sie bereits mit kleineren Teleskopen erkennen. Die Spiralarme werden allerdings erst bei mittleren Öffnungen erkennbar.

 

 

 

M 109 8.1.2016, 290 Aufnahmen je 35s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da ohne Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

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M 95 und M 96 sind zwei Spiralgalaxien im Sternbild Löwe, wobei M 95 (links) eine Balkenspiralgalaxie ist. Beide Galaxien erscheinen im Teleskop ähnlich groß. Hier stimmt der Eindruck tatsächlich. Sie sind 33 (M 95) und 36 (M 96) Millionen Lichtjahre von uns entfernt und gehören zur Leo I Gruppe. Aufgrund ihres recht geringen Abstandes von weniger als 1° ist es möglich, sie bei 1m Brennweite gemeinsam in einer Aufnahme abzubilden. In diesem Fall musste ich allerdings erst die Kamera drehen, um sie beide gleichzeitig auf das Bild zu bekommen.

Geplant hatte ich eine Gesamtbelichtungszeit von etwa 6 Stunden. Allerdings machte mir hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Nach rund drei stunden zogen einzelne Wolken durch das Bild, weshalb der Leitstern verloren ging. Zwei mal stellte ich ihn erneut ein. Der Himmel zog sich dann aber völlig zu. So musste ich die Aufnahme vorzeitig beenden. Die Spiralarme der Galaxien erscheinen daher noch recht schwach. Trotzdem sind in der Umgebung auch recht lichtschwache Galaxien bis etwa 19m sichtbar.

 

M 95 und M 96 am 12.2.2016, 120 Aufnahmen je 150s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

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Ich war erstaunt über die Größe und Helligkeit dieser Galaxie. Es muss schon ein recht großer Zufall sein, dass nicht schon Charles Messier, sondern erst später Wilhelm Herschel diese Galaxie entdeckte. Sie hat eine Ausdehnung von fast 13' und ist 8,8m hell. Besonders das recht helle Zentrum diese Balkenspiralgalaxie ist sehr auffällig. In dieser Gegend befinden sich auch viele Sternentstehungsgebiete, wie an den roten Flecken zu erkennen ist.

Die Entfernung liegt bei etwa 25 Millionen ly.

 

 

NGC 2903 am 2.-3.12.2016, Gesamtbelichtungszeit 8,5 Stunden, Aufnahmen je 165s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

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Beim Heumstöbern in der Astronomiesoftware fand ich die Galaxie NGC 2403 im Sternbild großer Bär. Sie erschien dort riesig. Es ist auch hier verwunderlich, das Charles Messier diese Galaxie nicht schon entdeckt hat. Aber er hat sie wohl übersehen. Die Entdeckung wird wieder Herschel zugeschrieben.

NGC 2403 ist mit 8,2m recht hell. Bei einer Ausdehnung von knapp 24' gehört sie auch noch zu den größeren Exemplaren. Von uns ist sie etwa 12 Millionen ly entfernt.

Am Tag der Aufnahme war die erste Nachthälfte vermutlich durch Eiskristalle in der Atmosphäre leicht eingetrübt. So wollte ich die Belichtungszeit über die ganze Nacht ausdehnen. Aber leider blieb das Teleskop gegen 1.00 Uhr an einem Stativbein hängen und ich musste die Belichtung abbrechen.

 

 

NGC 2403 am 28.1.2017, Gesamtbelichtungszeit 5,5 Stunden, Aufnahmen je 40s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da ohne Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

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Die Lage dieser Galaxie war an diesem Tag günstig, also unternahm ich einen erneuten Versuch, sie abzulichten. Durch die inzwischen verbesserte Ausrüstung und etwas mehr Erfahrung werden natürlich deutlich mehr Einzelheiten sichtbar, auch wenn die Wetterbedingungen nicht optimal waren. Zum Vergleich ist rechts (und weiter unten) die Aufnahme aus dem Jahr 2007 zu sehen.

Mit einer Ausdehnung von fast einem halben Grad gehört die Feuerrad-Galaxie zu den visuell größten am nördlichen Sternhimmel. Mit einer Helligkeit von 7,5m ist sie auch recht hell und schon mit kleineren Teleskopen oder Ferngläsern zu beobachten.

 

M 101 am 29.1.2017, Gesamtbelichtungszeit 3,5 Stunden, Aufnahmen je 40s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da ohne Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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M 87 ist eine elliptische Galaxie und gleichzeitig die größte des Virgo-Galaxienhaufens. Sie übertrifft die Masse unserer Milchstraße um ein Vielfaches. Auch das schwarze Loch im Zentrum ist gigantisch. Außerdem ist es recht aktiv, was diese Galaxie zu einer der stärksten Radiogalaxien macht. Ein etwa 5000 ly langer Jet ist sogar in dieser Aufnahme, links oben, dicht am Zentrum, zu erkennen. Die Entfernung zu uns ist etwa 54 Millionen ly. M 87 liegt nahe dem Zentrum des Virgo-Galaxienhaufens.

 

 

 

 

M 87 am 20-21.4.2018, Gesamtbelichtungszeit 6 Stunden, Aufnahmen je 120s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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Im Sternbild Widder befindet sich eine auffällige Galaxie, NGC 772 mit einer Helligkeit von 10,3m. In dieser Balkenspiralgalaxie ist zu erkennen, dass die Spiralarme nicht schön symmetrisch verteilt sind, sonder verzerrt wirken. Das ist zurückzuführen auf die Galaxie NGC 770, die links im Bild oben etwa in der Mitte zu sehen ist. Sie befindet sich im Umlauf um die größere Galaxie und verformt diese durch ihre Gravitation. Beide sind rund 115 Millionen Lichtjahre entfernt. In der Umgebung sind viele weitere schwache Galaxien zu erkennen.

 

Nach den ersten Aufnahmen bemerkte ich, dass die Galaxie nur recht schwach abgebildet wurde. Durch eine Phase guten Wetters konnte ich gleich drei Nächte, mit allerdings unterschiedlich guten Bedingungen dafür aufwenden. So kamen insgesamt mehr als 10 Stunden Beobachtungszeit zusammen.

 

 

NGC 772 am 10-12.10.2018, 300 Aufnahmen, je 120s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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Zum Virgo-Galaxienhaufen gehörend liegt M 98 im Sternbild Harr der Berenike. Gut zu erkennen ist das helle Zentrum dieser Spiralgalaxie. Die Spiralarme sind recht schwach ausgeprägt. Deshalb habe ich sie etwas verstärkt, was leider das Bildrauschen auch deutlicher werden lässt.

Diese Galaxie ist um einiges größer als die Milchstraße und enthält wohl etwa 1 Billion Sterne. In einer Entfernung von 50 Millionen Lichtjahren erscheint sie immerhin im Winkel von etwa 10 Bogenminuten.

 

Der Wind zerrte am Teleskop und störte die Aufnahmen doch spürbar. Ich habe zwar Aufnahmen entfernt, die stark verwackelt waren, aber an den hellsten Sternen im Bild sind aus der Nähe deutliche Wischspuren erkennbar. Die Temperatur fiel in dieser Nacht auch erheblich. Das hatte Einfluss auf die Fokusebene und zeigt an schwachen Sternen eine Fokusdrift. Durch mehrfaches Nachfokussieren könnte das ausgeglichen werden.

 

M 98 am 23.3.2020, 140 Aufnahmen, je 120s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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Ebenfalls im Virgo-Galaxienhaufen befindet sich M 99 im Sternbild Harr der Berenike. Diese Spiralgalaxie ist aber mit rund 105 Millionen Lichtjahren deutlich weiter entfernt.

 

Auch in diese Nacht hat der Wind das Aufnehmen schwierig gemacht. Ich musste einen deutlichen Anteil der Aufnahmen aussondern, da sie zu stark verwackelt waren. Aber auch in den übrigen Einzelbildern sind die Sterne recht verschwommen. Insgesamt ergibt sich damit auch ein recht unscharfes Bild der Galaxie.

 

 

M 99 am 24.3.2020, 130 Aufnahmen, je 135s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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Eine mit 16 Millionen Lichtjahren recht nahe Galaxie ist M 94. Sie erstreckt sich daher auch über fast 15 Bogenminuten. Allerdings ist der äußere Ring sehr lichtschwach und in dieser Aufnahme nicht sichtbar. Aufgrund des ungewöhnlichen Erscheinungsbildes - eine zentrale, helle Scheibe, eine mittlere, mäßig helle Scheibe und eine sehr schwache außen - vermute ich, dass diese Galaxie vor Milliarden Jahren mit einer oder mehreren anderen kollidiert ist.

 

Die Aufnahme wurde durch häufige Windböen gestört. Die Teleskopsteuerung war zeitweise völlig überfordert. So musste ich wieder einen Teil der Bilder aussortieren. Trotzdem sind auch die übrigen mehr oder weniger verwackelt und die Sterne erscheinen länglich und unscharf. Um das zu verdeutlichen, habe ich hier rechts mal einen Ausschnitt aus einer aussortierten Aufnahme dargestellt. Dieses "Gebilde" ist ein einzelner, recht heller Stern, durch den Wind verzerrt.

 

M 94 am 25.3.2020, 130 Aufnahmen, je 135s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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Da ich nun die Auswirkungen des Windes auf die Aufnahmen bemerkt hatte, konnte ich Gegenmaßnahmen ergreifen. Aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit war es möglich, die Taukappe wegzulassen, die eine erhebliche Windlast darstellt. Weiterhin habe ich die Empfindlichkeit der Kamera erhöht, um die Belichtungszeit verkürzen zu können. Ich musste zwar wieder eine Menge Aufnahmen aussortieren, was bei der Vielzahl aber kaum eine Rolle spielte. Das Ergebnis spricht für sich - kleine, runde Sterne.

 

Die Spiralgalaxien M 91 (links) und M 88 gehören zum Virgo-Galaxienhaufen. M 91 ist 10,1m hell und nur 20 Millionen Lichtjahre entfernt. M 88 ist 9,4m hell und 100 Millionen Lichtjahre entfernt. Da beide einen Winkelabstand von 50 Bogenminuten haben, konnte ich die Kamera so drehen, dass sie zusammen ins Bild passten.

In der Aufnahme sind weitere Galaxien zu sehen. Unter anderem die irreguläre Zwerggalaxie IC 3476 (in der Übersichtsaufnahme rechts unten). Sie ist nur 7 Millionen Lichtjahre entfernt, gehört aber ebenfalls zum Virgo-Galaxienhaufen.

 

M 91, M88 am 26.3.2020, 285 Aufnahmen, je 75s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork

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Eine weitere Galaxie des Virgo-Galaxienhaufens ist NCG 4216. Sie ist 10,3m hell und etwa 53 Millionen Lichtjahre entfernt. Eine solche Galaxie, die man fast direkt von der Kante sieht, nennt man auch Edge-On-Galaxie. In der Übersichtsaufnahme befinden sich gleich zwei weitere Edge-On-Galaxien. Oben NGC 4206 und unten die Zwerggalaxie NGC 4222. Letztere ist nur etwa 8 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von nur 10 000 Lichtjahren. Alle genannten Galaxien sind Spiral- bzw. Balkenspiralgalaxien. In der Umgebung sind einige weitere schwache Galaxien zu erkennen. Die schwächsten haben eine Helligkeit von weniger als 19m.

Die kleine Galaxie hier links, in Richtung linker Bildrand, ist PGC 39247 mit einer Helligkeit von 15,6m.

 

 

 

NGC 4216 am 27.3.2020, 390 Aufnahmen, je 70s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork

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Ebenfalls im Virgo-Galaxienhaufen sind die beiden elliptischen Galaxien M 60 (links) und M 59 (rechts) zu finden. M 59 ist nur 19 Millionen Lichtjahre entfernt, während M 60 etwa 47 Millionen Lichtjahre entfernt ist. Dennoch erscheint sie ein wenig größer als M 59. Das liegt an ihrer immensen Größe. Sie enthält etwa 1 Billion Sterne. Rechts oben neben M 60 ist die Balkenspiralgalaxie NGC 4647 zu sehen. Mit etwa 61 Millionen Lichtjahren Entfernung liegt sie M 60 tatsächlich recht nahe. Im Bild sind noch viele weitere Galaxien zu sehen. Am auffälligsten sind davon noch NGC 4667 (die gleichzeitig die Bezeichnung NGC 4638 hat), NGC 4607 und NGC 4606.

 

Bei der Auswertung gab es ein Problem. Mir fiel eine starke Vignettierung im unteren Bildviertel auf. Die Ursache fand ich schnell heraus. Der Clip-Filter hatte sich in der Kamera gelöst und wanderte lose herum. Die Vignettierung ließ sich nachträglich beseitigen, was aber auch das Bildrauschen verstärkte. Geplant hatte ich auch eine Belichtung über zwei Nächte. Aber das Wetter macht eben nicht immer mit.

 

M 59 und M 60 am 17.4.2020, 195 Aufnahmen, je 70s - 85s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork

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Da das Wetter weiterhin häufig günstig war, stöberte ich weiter im Virgo-Galaxienhaufen. Dort befindet sich auch die Galaxie M 58. Wie im Bild zu sehen ist, handelt es sich um eine Balkenspiralgalaxie in einer Entfernung von etwa 66 Millionen Lichtjahren. Neben einigen sehr lichtschwachen Galaxien ist unten rechts im Gesamtbild noch die Spiralgalaxie NGC 4564 zu sehen. Sie ist uns zwar mit 49 Millionen Lichtjahren etwas näher, aber gehört mit etwa 50 000 Lichtjahren Durchmesser eher zu den kleineren Vertretern.

 

Um möglichst viele Einzelbilder verwenden zu können, nutze ich zwei Nächte für die Aufnahmen. Dabei ist es nicht möglich und auch nicht notwendig, den exakt gleichen Bildausschnitt einzustellen. Außerdem schwenke ich zwischendurch auch mal zu einem hellen Stern, um die Bildschärfe bei abnehmender Temperatur nachzustellen. Dabei wählte die Teleskopmontierung im letzten Aufnahmeabschnitt eine um 180° verdrehte Position. In der Auswertung fiel mir auf, dass sich in den Bildern nach dieser Neuausrichtung am unteren Bildrand noch zwei Galaxien befinden (NGC 4567, die etwas kleinere; NGC 4568, die untere), die wohl gerade beginnen, sich zu durchdringen. In beiden sind viele bläuliche Regionen zu sehen, die darauf hindeuten, dass eine rege Sternentstehung im Gange ist, angeregt durch die gravitative Wechselwirkung. Dieser Tanz könnte noch etwa eine Milliarde Jahre oder gar mehr dauern.

Leider sind diese Galaxien nur in den letzten etwa 60 Einzelbildern zu finden, die ich dann noch mal extra auswertete. Deshalb erscheinen sie etwas grobkörniger. Bei der Vereinigung aller Aufnahmen wirkt sich das seltsamerweise auf die gesamte Aufnahme aus. Deshalb habe ich hier eine ohne und eine mit den beiden Galaxien verlinkt.

Das Galaxienpaar ist etwa 98 Millionen Lichtjahre entfernt.

 

In einer der Aufnahmen flog ein Meteor durch das Bild - zu sehen: hier.

 

M 58 (oben) und NGC 4567/4568 (links) am 24. und 26.4.2020, 290 Aufnahmen, je 70s - 85s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

 

Eine weitere elliptische Galaxie im Virgo-Galaxienhaufen ist M 89. Sie ist etwa 13 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. In der Übersichtsaufnahme sind viele weitere unscheinbare Galaxien bis etwa 19m zu sehen. In der Mitte der Übersichtsaufnahme, ganz unten fallen die beiden Galaxien NGC 4551 und 4550 auf. NGC 4551 ist eine elliptische Galaxie in rund 50 Millionen Lichtjahren Entfernung und NGC 4551 eine Spiralgalaxie in ungefähr 18 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie liegen also nur scheinbar dicht beieinander. 

 

Normalerweise schneide ich die Bildränder ab. Dort entstehen durch eventuelle Ungenauigkeiten bei der Nachführung unschöne Überlagerungen und Streifen mit starkem Bildrauschen. In diesem Fall habe ich diese Ränder belassen, da sonst einige der Galaxien nicht zu sehen wären.

 

 

 

Nachdem das Bild fertig ausgewertet war, fielen mir noch zwei weitere ungewöhnliche Galaxien auf (unterer Bildausschnitt; in der Übersichtsaufnahme in der oberen rechten Ecke). Ja, eigentlich ist nur eine davon ungewöhnlich. 

Relativ nah beieinander stehende Galaxien in größerer Entfernung gehören meist auch physisch zusammen und haben visuell ähnliche Eigenschaften. Nicht so diese beiden Galaxien. Sie unterscheiden sich deutlich in der Farbe. Die rechte Galaxie hat eine unauffällige neutrale Farbe. Aber die linke erscheint bläulich. Das könnte aufgrund einer möglichen Blauverschiebung des Spektrums bedeuten, dass sie sich deutlich auf uns zu bewegt. 

Nach einiger Suche fand ich für beide Galaxien einige Parameter. Sie sind beide (links IC 3492, rechts IC 3486) etwa 74 Millionen Lichtjahre entfernt, also tatsächlich relativ nah beieinander. Ob sie noch zum Virgo-Galaxienhaufen gehören, konnte ich nicht ermitteln. Aber es ist tatsächlich so, dass sich die linke Galaxie mit einer Geschwindigkeit von 575 km/s auf uns zu und die rechte mit 1900 km/s von uns weg bewegt. So sollte eigentlich die Rotverschiebung der rechten Galaxie noch deutlicher sein. Aber das ist nicht erkennbar. Der Geschwindigkeitsunterschied reicht wohl nicht aus, die Färbung zu erklären. Vermutlich gibt es dafür eine andere Ursache.

 

M 89 (oben) und IC 3492 mit IC 3486 (links) am 5.3.2021, 150 Aufnahmen, je 130s - 180s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

Die hellste elliptische Galaxie im Virgo-Galaxienhaufen ist mit 8,3m M 49. In einer Entfernung von 41 Millionen Lichtjahren hat sie eine Ausdehnung von 10,2 x 8,3 Bogenminuten.

 

Nach monatelanger Wartezeit klappte es endlich mal wieder mit einer Beobachtung. Der Himmel war klar, die Bedingungen schienen gut. Doch leider stand der Mond, der bereits über die Hälfte beleuchtet war, hoch oben und hellte den Himmel merklich auf. Heftige Windböen rüttelten am Teleskop. Aber zu Beginn dieser Aufnahmeserie hatte der Wind schon ein wenig nachgelassen. So waren etwa 60% der Aufnahmen verwendbar. Die Belichtungszeit konnte ich mit später werdender Nacht auch noch etwas steigern. So ist die Galaxie im Ergebnis recht gut sichtbar. Im Bild sind sogar Galaxien bis etwa 19m gerade noch erkennbar. Kleinere Galaxien von 12m bis 19m gibt es in der Umgebung recht viele.

 

Da ich die Bildbearbeitung sehr weit ausgereizt habe, ist an den  Bildrändern der Übersichtsaufnahme eine deutliche Vignettierung sichtbar. Der Versuch, sie zu beseitigen, erzeugte noch mehr Bildfehler.

 

M 49 am 11.3.2022, 180 Aufnahmen, je 65 - 110s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

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Im Sternbild großer Bär befinden sich einige helle Galaxien. Sehr schön ist auch die Balkenspiralgalaxie NGC 3184. 

Leider war der Mond doch schon zu hell und stand bei 70% Beleuchtung recht hoch am Himmel. Das begrenzte die Aufnahmezeit auf maximal 85s. Das ist natürlich viel zu wenig, um in nur zwei Stunden die Feinheiten einer solchen Galaxie abzubilden. 

Durch heftiges Verstärken in der Bildbearbeitung habe ich versucht, dennoch ein paar Details herauszuholen. Allerdings erhöht dieses Vorgehen das Bildrauschen beträchtlich. Die Spiralarme werden zwar etwas besser sichtbar, aber die Galaxie dadurch nicht ansehnlicher. 

 

 

 

NGC 3184 am 12.3.2022, 75 Aufnahmen, je 85s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

Eine weitere Galaxie im Virgo-Galaxienhaufen ist die Balkenspirale M 61 mit 9,3m in einer Entfernung von 66 Millionen Lichtjahren. Sie hat sie eine scheinbare Größe von 6,5 x 5,9 Bogenminuten.

 

Eine Gesamtbelichtungszeit von etwa 5 Stunden lässt schon schwächere Details sichtbar werden. Dennoch konnte ich durch den recht hellen Himmelshintergrund nur eine relativ kurze Belichtungszeit wählen. Insgesamt ist in diesem Bild aber dennoch mehr zu erkennen. Auch weitere schwächere Galaxien bis ungefähr 18m sind im Bild zu sehen.

Z.B. befindet sich weit rechts im vergrößerten Bild eine von der Kante sichtbare Galaxie. 

 

 

M 61 am 12.3.2022, 200 Aufnahmen, je 85s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

Obwohl ich diese Balkenspiralgalaxie nur etwa eineinhalb Stunden belichtet habe, ist sie trotzdem schon recht deutlich sichtbar. Da wir sie nahezu direkt von der Kante sehen, wird sie auch als edge-on Galaxie bezeichnet. 

 

Die Helligkeit ist 10,5m und sie hat eine Ausdehnung von 7,4 x 1,5 Bogenminuten. In der Vergrößerung befindet sich weiter rechts, etwas tiefer eine weitere, kleinere Balkenspiralgalaxie, NGC 5740. Sie steht mit dieser und weiteren, im Bild zum Teil schwach erkennbaren Galaxien, in gravitativer Wechselwirkung.

 

 

 

NGC 5746 am 13.3.2022, 70 Aufnahmen, je 85s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

Wie eine Nadel mit einer kleinen Verdickung wirkt diese Galaxie beim Blick durch das Teleskop und zum Teil auch in den Rohbildern. Erst nach der Addition vieler Bilder wurde ein weiterer Hauch von NGC 4762 sichtbar. Scheinbar von Watte umhüllt wirkt diese Spiralgalaxie, die wir wieder von der Kante sehen, noch etwas größer. 

Die Helligkeit liegt bei 10,1m und sie hat eine Ausdehnung von 8,7 x 1,7 Bogenminuten. Rechts oben in der Gesamtaufnahme befindet sich noch die Galaxie NGC 4754, unten ganz rechts noch NGC 4733 und einige weitere sehr schwache Vertreter.

Es handelt sich hier um einen weiteren Blick in den Virgo-Galaxienhaufen. NGC 4762 ist etwa 42 Millionen Lichtjahre entfernt.

 

Der Himmel war aufgehellt und ließ deshalb nur etwa die Hälfte der üblicherweise möglichen Belichtungszeit zu. Das macht dann auch das Ergebnis grobkörniger. Weniger Details werden sichtbar.

 

NGC 4762 am 25.3.2022, 210 Aufnahmen, je 60 - 105s durch das 254/1016 N auf Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter bei 800 ASA, addiert mit Fitswork

 

 

Zufällig fand ich auf einem Foto des Sternbildes Herkules eine kleine Galaxie. Mit Hilfe einer Sternkarte konnte ich sie als NGC 6207 identifizieren. Mit 12,2m ist sie nur sehr schwach zu erkennen und sicher auch viele Millionen Lichtjahre entfernt.

Das ist wieder eine ältere Aufnahme mit chemischem Film. Mit den neueren Bildern ist sie nicht zu vergleichen.

NGC 6207 - 22.7.2001 - 15 min Belichtungszeit auf 1000 ASA (Ausschnittvergrößerung)

 

Im Sternbild Pegasus sind zahlreiche Galaxien zu beobachten. Rechts zu sehen ist NGC 7331. Mit etwa 50 Millionen Lichtjahren ist sie eine der entferntesten, die ich bis zu diesem Zeitpunkt beobachten konnte. Für eine so große Distanz ist sie mit 10,3m noch recht hell.

 

In der Umgebung von NGC 7331 befinden sich weitere Galaxien, die aber viel lichtschwächer sind. Einzelne der schwachen, rötlichen Fleckchen, etwas rechts unterhalb von NGC 7331, sind solche weit entfernten Sterneninseln - in diesem Bild kaum von Sternen zu unterscheiden.

 

NGC 7331 am 12.10.2001 bei 1200 mm Brennweite 15 min auf 1000 ASA Negativfilm belichtet (Ausschnitt)

 

 

Mehr als 10 Jahre später nahm ich nun NGC 7331 erneut auf. Da die Morgendämmerung nahte, konnte ich zwar nur noch kürzere Belichtungen durchführen, aber trotzdem ist die Galaxie schon deutlich besser als in der alten Aufnahme zu sehen. Die schwachen, rötlichen Fleckchen sind nun hier schon als kleine Galaxien (rechts oben, da die Kamera gegenüber der anderen Aufnahme gedreht ist) NGC 7335 und NGC7336, oben links als scheinbar verzerrter Stern NGC7337 - alle bei 13m bis 15- erkennbar.

 

NGC7331 am 19.8.2012 aus 140 Einzelbildern mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 8s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN (Ausschnitt)

Kurze Zeit später unternahm ich einen weiteren Versuch unter besseren Bedingungen. Die Aufnahme verlief nicht optimal, aber gegenüber dem Bild darüber sind deutlich mehr Einzelheiten zu erkennen. Die kleineren Nachbargalaxien werden jetzt noch deutlicher als solche sichtbar und in der großen Galaxie kann man nun auch schon Spiralarme erkennen. In der Übersichtsaufnahme sind einige weitere kleine Galaxien erkennbar.

 

 

 

NGC 7331 am 22.9.2012, Belichtungszeit 2h, Einzelbilder je 25s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

Der erste Versuch mit der Digitalkamera Pentax *ist DL2 Fotos durch das Teleskop zu machen ist diese Aufnahme von der Feuerrad-Galaxie M 101. Durch Probleme bei der Nachführung ist die Aufnahme unscharf. Dennoch zeichnen sich die Spiralarme bereits ab. Das Bild stellt einen verkleinerten Ausschnitt des Originals dar, das aus vier Bildern summiert wurde um das Rauschen zu verringern.

 

In der Umgebung dieser 27 Millionen Lichtjahre entfernten und recht hellen Galaxie befinden sich zahlreiche weitere im Sternbild großer Bär und den umliegenden. Die meisten sind jedoch sehr lichtschwach und visuell daher nur schwer zu beobachten.

 

M 101 bei 1016 mm Brennweite 

4x 30 s auf Pentax DL2

 

 

Galaxien sind im Allgemeinen Bestandteile viel größerer Gebilde, den Galaxienhaufen. Diese können eine recht große Zahl an Galaxien beherbergen. Der hier dargestellte Galaxienhaufen Abell 2634 enthält viele hundert Galaxien. Er befindet sich in einer Entfernung von etwa 400 Millionen Lichtjahren. Allein in dem kleinen Ausschnitt rechts sind bereits 9 Galaxien zu sehen und 8 davon entsprechend gekennzeichnet. In der Mitte des Bildes befindet sich NGC 7720. Mit 12,4m ist sie wohl die hellste des Galaxienhaufens. Die übrigen kann man von Sternen meist nur unterscheiden, weil sie sich als unscharfe kleine Fleckchen zeigen. In der Übersichtsaufnahme (Bild anklicken) sind mehr als 50 davon zu sehen. Die meisten haben nur eine Helligkeit von 15m bis 17m. Schwächere sind in der Aufnahme wohl nicht zu erkennen.

 

30 Aufnahmen mit je 15s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Pentax Ist DL2 bei 3200 ASA, addiert mit Fitswork

Abell 2634  22.10.2011

 

Mit verbesserter Technik erscheint dieser Galaxienhaufen noch eindrucksvoller. Es ist sofort erkennbar, dass er sehr reich an Galaxien ist. Im vergrößerten Bild sind weit über 100 schwache Sterneninseln zu sehen, bis unter 19m. Nur die wenigen, vergleichsweise scharf begrenzten Fleckchen sind Sterne. Die Galaxie NGC7720 (rechts etwa Bildmitte) dominiert diesen Cluster.

 

 

90 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da je 30s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

Abell 2634 mit NGC 7720 am  14.8.2012

 

 

Der Galaxienhaufen um NGC507 ist mit rund 200 Millionen Lichtjahren Entfernung schon etwas näher. Entdeckt wurde er von Friedrich Wilhelm Herschel. Die Galaxie NGC507 befindet sich im Bild etwas rechts unterhalb der Mitte. In  der Vergrößerung sind viele weitere Galaxien zu sehen, deren Helligkeit wieder bis unter 19m reicht.

 

 

 

75 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 30s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

NGC 507  13.8.2012

 

 

 

Der Galaxienhaufen Pegasus I ist mit einer Entfernung von durchschnittlich etwa 160 Millionen Lichtjahren noch näher an unserer Position. Die beiden dominierenden elliptischen Galaxien NGC 7619 (oben rechts im Bild) und NGC 7626 (Mitte) sind mit etwa 11m schon mit mittleren Teleskopen auch visuell beobachtbar. Sie sind hier nicht in voller Größe erkennbar, da die äußeren Regionen sehr lichtschwach sind. Links unten im Bild ist die Galaxie NGC 7631 zu sehen. Rechts daneben der kleine senkrechte Strich ist PGC 71155. In der Vergrößerung erscheinen weitere Galaxien des Haufens.

 

600 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 30s bei 6400 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

Galaxienhaufen Pegasus I  am  2. und 3.10.2013

 

Eine riesige Ausdehung am Himmel hat der Galaxienhaufen Abell 426, auch Perseushaufen genannt. Er erstreckt sich über einen Winkel von bis zu 15°. In dieser Aufnahme ist deshalb nur ein Ausschnitt von etwa 1° zu sehen. Darin sind bereits weit über 100 kleine Galaxien zu erkennen, von denen einige heller als 12m sind. Rechts im Ausschnitt sind die auffälligsten Galaxien: NGC 1278, NGC 1275, NGC 1272, NGC 1273 und PGC 12405 (von links oben entgegen dem Uhrzeigersinn). Insgesamt enthält dieser etwa 240 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxienhaufen wohl über 1000 Galaxien.

 

80 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 145s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

Galaxienhaufen Abell 426  am  28.10.2014

Ein recht naher Galaxienhaufen, kaum mehr als 50 Milionen Lichtjahre entfernt, ist der Virgo-Galaxienhaufen. Wahrscheinlich über 2000 Galaxien finden sich darin. Seine Ausdehnung am Himmel ist durch seine relativ geringe Entfernung recht groß und erstreckt sich vom Sternbild Jungfrau bis in das Sternbild Haar der Berenike.

Diese Aufnahme ist das First Light des 250mm Teleobjektivs mit dem Nano Sky-Tracker. In der Ankündigung zum Sky-Tracker ist zwar angegeben, dass Objektive bis 50mm Verwendung finden können, aber auch bei 250mm Brennweite ist der Nano-Tracker bei kürzeren Belichtungszeiten noch nicht überfordert. Das größte Problem dabei ist, das gesuchte Objekt auf das Bild zu bekommen. Der Bildausschnitt am Himmel bei dieser Brennweite liegt nur noch bei etwa 4°. So wollte ich eigentlich die hellsten Galaxien des Haufens anvisieren, lag aber ein wenig zu tief und erwischte nur noch die unteren. Hier rechts im Bild: NGC 4429. In der Vergrößerung werden viele weitere (allerdings meist schwächere) Galaxien des Haufens sichtbar.

Virgo-Galaxienhaufen am  24.3.2017, 280 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, je 18s bei 1600 ASA belichtet durch 250mm f/5,6 Teleobjektiv mit Nano Sky-Tracker

 

Der Galaxienhaufen Abell 2151 ist ein Teil des Herkules-Superhaufens. Er ist etwa 500 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Trotzdem hat er eine recht große Ausdehnung am Himmel. Der Ausschnitt rechts enthält die wohl hellsten Exemplare, die eine Helligkeit von knapp 13m erreichen. Die schwächsten in der Übersichtsaufnahme haben eine Helligkeit von weniger als 18m.

 

Während der Aufnahme war der Himmel zwar klar, aber leider störten Windböen von bis zu 20 km/h die Aufnahme.   

Deshalb ließ ich die Taukappe weg, da sie eine recht große Windlast darstellt. Das Teleskop fühlte sich dann auch stabiler an. In den Aufnahmen musste ich erkennen, dass kaum ein Bild ohne Störungen war. Die meisten waren sogar ziemlich verwackelt (siehe Bild links). Trotzdem probierte ich  die Überlagerung der Bilder aus. Erstaunlicherweise wurden dabei viele Störungen weggerechnet. Die Sterne sind im Ergebnis zwar größer und etwas "matschig". Aber das Ziel, die Galaxien zu erkennen, ist erreicht.

120 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 110s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 N

Galaxienhaufen Abell 2151 mit der Spiralgalaxie NGC 6045 am  30.4.2017

Bei Bewegung der Maus über das Bild werden die Beschriftungen einiger Galaxien sichtbar.

 

Rechts im Bild zu sehen ist der Quasar SDSS J07464+2449 in einer Entfernung von 11,6 Milliarden Lichtjahren (Mausbewegung auf dem Bild macht Markierung sichtbar). Diese Entfernungsangabe ist allerdings nicht sehr sinnvoll. Sie gibt lediglich die Lichtlaufzeit wieder, die seit der Aussendung des Lichtes vergangen ist. Damit stammt es aus einer Zeit, etwa 2 Milliarden Jahre nach dem Urknall. Durch die Expansion des Weltalls ist die tatsächliche Entfernung heute viel größer und dürfte inzwischen bei über 21 Milliarden Lichtjahren liegen. Zum Zeitpunkt der Aussendung des Lichtes war die Entfernung noch viel geringer. 

Eine sinnvollere Angabe ist bei Quasaren und anderen sehr weit entfernten Objekten die Rotverschiebung, die in diesem Fall z=2,979 beträgt. Das bedeutet, dass in diesem Bild kein sichtbares Licht des Quasars zu sehen ist. Vielmehr sehen wir ultraviolettes Licht des Quasars, das aufgrund der Rotverschiebung hier bei uns als sichtbares Licht ankommt. Der Quasar erscheint trotzdem eher bläulich, was darauf hindeutet, dass die Lichtintensität zu höheren Energien hin zunimmt. Das sichtbare Licht, das der Quasar aussendete wurde weit in das infrarote Spektrum verschoben und ist damit in der Aufnahme nicht erkennbar. 

Die Bezeichnung SDSS ist die Abkürzung des Sloan Digital Sky Survey. Dabei handelt es sich um eine Durchmusterung eines großen Himmelsauschnittes mit einer riesigen Zahl an Objekten, die schon viele Jahre läuft. Während der Durchmusterung wurden unter anderem eine große Zahl Quasare entdeckt. Viele davon haben Helligleiten von 12m - 18m und in einem Fall sogar noch heller. So sind sie auch für Amateurteleskope erreichbar. Die Zahlen in der Bezeichnung des Quasars weisen auf die Position (Äquatorkoordinaten) am Himmel hin. Dieser Quasar hat eine Helligkeit von 15,5m.

Um aus einer so gigantischen Entfernung noch so hell zu sein, muss die tatsächliche Helligkeit unvorstellbar hoch sein. Viele Quasare leuchten mehrere Billionen mal heller als unsere Sonne, hundert oder tausend Mal heller als eine gewöhnliche Galaxie. Dabei ist ein Quasar nur der aktive Kern einer Galaxie. Um ein riesiges schwarzes Loch in einer solchen Galaxie kreist eine Akkretionsscheibe. Sie besteht aus großen Mengen Staub, Gas und ganzen Himmelskörpern, die dabei zerrissen werden. Das Material wird vom schwarzen Loch angezogen und begibt sich dabei in eine Spiralbahn. Durch die gigantischen Kräfte in der Nähe des schwarzen Lochs heizt die Reibung diese Akkretionsscheibe auf. Die frei werdenden Energien sind so gewaltig, dass die Scheibe eine so große Energiemenge in einem breiten Spektrum abgibt, dass sie so hell leuchtet. Wegen der großen Entfernungen erscheinen Quasare natürlich nur als kleiner Punkt. Daher rührt auch die Bezeichnung Quasar, Abkürzung für quasistellares Objekt.

 

Quasar SDSS J07464+2449 am 28.10.2014

40 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 165s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 250/1016 SN

 

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Einer der wohl entferntesten Quasare, die mit Amateurmitteln im sichtbaren Licht aufzunehmen sind, ist APM 08279+5255. Seine Rotverschiebung beträgt z=3,911. Damit liegt die Entfernung, die der Lichtlaufzeit entspricht, bei etwa 12,2 Milliarden Lichtjahren. Das Licht, das wir in dieser Aufnahme sehen, wurde also etwa 1,6 Milliarden Jahre nach dem Urknall ausgesendet, zu einer Zeit, in der an unser Planetensystem noch nicht einmal zu denken war. Die Rotverschiebung führt in diesem Fall auch tatsächlich zu einer Rotfärbung des Objektes.

Entsprechend der riesigen Entfernung und dennoch vergleichsweise "großen" Helligkeit von 15,2m, handelt es sich wohl um das lichtstärkste Objekt, das im Weltall bisher überhaupt gefunden wurde. 

Das Hubble-Teleskop wies mehrere Teilbilder einer Gravitationslinse nach. Dieser Effekt könnte hier auch zu einer Verstärkung der Helligkeit beitragen. Die Auflösung meiner Geräte ist allerdings viel zu gering, um diese Details sichtbar zu machen. 

In der Übersichtsaufnahme sind noch einige Galaxien zu finden, deren Helligkeiten etwa zwischen 14m und 19m liegen. 

 

Die Bewegung der Maus über das Bild markiert den Quasar.

 

Quasar APM 08279+5255 am 19.2.2015

40 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 150s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 254/1000 N

 

 

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Ja, hier dachte ich daran, mal einen Quasar aufzunehmen, der etwas näher liegt. Bei einer Helligkeit von 14m für den Quasar TEX 1601+160 sollte das kein Problem sein. So sah ich rund eine Stunde zwischen zwei längeren Belichtungen für dieses Objekt vor.

Während der Aufnahmen fiel mir auf, dass an der Stelle nichts zu sehen war. Ich prüfte die Sternkarten, stellte aber fest, ich habe die richtigen Koordinaten.

In der Auswertung fand ich an der Stelle eine recht schwache Galaxie, ca. 17m hell. Wo also ist der Quasar ?  Ich suchte nun in der Astrosoftware an der Stelle genauer. Schließlich fand ich unter den angegebenen Koordinaten 16h 3m 38s und +15°54'03" eine gewöhnliche Galaxie (PGC 56880) mit 16,6m. Das passte besser zum Ergebnis meiner Aufnahmen. Ob das Galaxienzentrum vielleicht nur manchmal aktiv wird und als Quasar sichtbar ist, oder ob hier ein Koordinatenfehler in den offiziellen Daten vorliegt, kann ich nicht entscheiden. Vielleicht finde ich es noch heraus.

 

Der Quasar TEX 1601+160 hat eine Rotverschiebung von z=0,109. Die Laufzeit des Lichtes beträgt nach gängigen Rechenmethoden daraufhin etwa 1,4 Milliarden Jahre. Das sind gerade mal 10% des Weltalters. Der Quasar hat sich in dieser Zeit noch nicht so weit bewegt und dürfte heute in einer Entfernung von 1,5 Milliarden Lichtjahren liegen.

 

Sollte sich der Quasar hier in der Galaxie PGC 56880 befinden, wäre es der Erste, dessen umgebende Galaxie ich erkennen konnte.

 

Aufgrund der recht kurzen Belichtungszeit, musste ich die Aufnahme stark nachbearbeiten, um die Galaxie deutlich erkennbar zu machen. Dabei fand ich im Bild weit mehr als 100 kleine Galaxien mit Helligkeiten von etwa 14m - 18m. PGC 56880 hat eine Ausdehnung von etwa 0,5' und befindet sich in der Übersichtsaufnahme in der Bildmitte.

 

Die Bewegung der Maus über das Bild markiert den Quasar.

Quasar TEX 1601+160 am 21.4.2018

28 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 150s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 254/1000 N

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Zwischen zwei Aufnahmen hatte ich noch etwas Zeit. Da ich viele andere Objekte in dieser Himmelsgegend schon aufgenommen hatte, schwenkte ich erneut auf einen Quasar, SDSS J10018+1441 mit einer Helligkeit von 15,7m. Bei einer Rotverschiebung von z=2,118 beträgt die Lichtlaufzeit zu uns rund 10,7 Milliarden Jahre. Um so mehr war ich erstaunt, statt eines stark rotverschobenen Quasars ein blaues Objekt zu sehen. Es ist also davon auszugehen, dass der Quasar viel energiereiches Licht mit kurzen Wellenlängen aussendet, die dann rotverschoben bei uns in erster Linie als blaues Licht ankommen.

 

Da es zeitweise recht heftige Windböen gab, war der größte Teil der Aufnahmen unbrauchbar. Die wenigen Aufnahmen, in denen man etwas erkennen konnte waren recht unscharf mit recht großen, verzerrten Sternen. Der Mond hellte den Himmel auf. Insgesamt sind in der Aufnahme kaum schwächere Objekte sichtbar, als der Quasar selbst.

 

 

 

Die Bewegung der Maus über das Bild markiert den Quasar.

 

 

Quasar SDSS J10018+1441 am 11.3.2022

30 Aufnahmen mit Canon EOS 1100Da, CLS-Filter, je 75s bei 800 ASA belichtet im Primärfokus des 254/1000 N

 

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