Deep Sky

Nebel

 

  

 

Der große Orionnebel ist wohl der einzige Gasnebel, der bereits mit bloßem Auge zu sehen ist. Durch ein Fernrohr werden je nach Öffnung viele Strukturen sichtbar.

In unserer Milchstraße findet man viele Nebel, die aus Staub und Gas bestehen. Wie auch im Orionnebel sind sie oft Gebiete, in denen viele neue Sterne entstehen. Einige Nebel werden durch Sterne zum Leuchten angeregt, andere verdecken den Hintergrund als schwarze Flecken. Besonders interessante Gebilde entstehen, wenn sich verschiedene Nebel überlagern. Eines der bekanntesten Beispiele ist hier der Pferdekopfnebel, der sich ebenfalls im Sternbild Orion am linken Gürtelstern befindet. Dort wird helles Gas von einer Dunkelwolke in Form eines Pferdekopfes überlagert.

 

 

 

Der Orionnebel ist in manchen Teilen hell genug, dass eine Videokamera bei größtmöglicher Lichtempfindlichkeit die hellsten Stellen abbilden kann. Rechts im Bild ist die Umgebung des "Trapezes" im Zentrum des Orionnebels zu sehen. Die Aufnahme entstand durch das 150/1200 Teleskop und musste am Computer in Helligkeit und Kontrastumfang stark nachbearbeitet werden.

Andere Details des Orionnebels konnte ich mit dieser Methode nicht sichtbar machen.

 

Orion 20.2.1998 3 Minuten auf 1600 ASA Negativfilm mit 120 mm Teleobjektiv

 

 

 

Teil des Orionnebels 17.2.2002   Komposit aus 20 Einzelbildern mit Hi8 Kamera (Ausschnitt)

 

Endlich hatte ich die Gelegenheit, den großen Orionnebel im Primärfokus aufzunehmen. Die Bedingungen an diesem Tag waren nicht perfekt, aber das Ergebnis ist besser als meine Erwartungen.

 

 

 

 

 

 

 

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23.10.2011

70 Aufnahmen je 20s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Pentax Ist DL2 bei 3200 ASA, addiert mit Fitswork

Einen weiteren Versuch unternahm ich mit der lichtempfindlicheren, umgebauten Kamera. Da schon auf den Rohbildern das Zentrum des Nebels stark überbelichtet war, nahm ich verschiedene Serien mit unterschiedlichen Belichtungszeiten auf. Dennoch ist es schwierig, die Dynamik des Nebels in vollem Umfang in einer Gesamtaufnahme darzustellen. Bei langen Belichtungen werden die schwachen Filamente des Nebels sichtbar, aber das Zentrum erscheint völlig weiß. Bei kurzen Belichtungen wird das Zentrum aufgelöst, aber schwächere Strukturen fehlen. Erst in der Kombination aller Aufnahmen ergibt sich ein Gesamtbild, in dem schwächere Strukturen und auch das Trapez im hellen Zentrum noch erkennbar sind.

 

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7.12.2012

500 Aufnahmen, je 3s bis 20s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Ein weiterer bekannter Nebel im Sternbild Orion ist der Pferdekopfnebel IC 434. Frühere Versuche, ihn aufzunehmen scheiterten, da die verwendeten Kameras im Bereich der H-Alpha Linie des Wasserstoffs zu unempfindlich waren. Außerdem erfordert das Objekt einen sehr dunklen Himmel.

Erst die umgebaute Kamera ist in diesem Spektralbereich empfindlich genug, um den Dunkelnebel vor dem hellen Emissionsnebel im Hintergrund erscheinen zu lassen. Den an diesem Abend nicht perfekten Himmel konnte ich mit dem CLS-Filter weitgehend ausgleichen.

Links unten ist auch der Flammennebel NGC 2024 im Bild zu sehen.

 

 

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20.10.2012

160 Aufnahmen je 15s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

Bei einem erneuten Versuch, den Pferdekopfnebel aufzunehmen, rückte ich ihn direkt in die Bildmitte. Durch eine längere Belichtungszeit beabsichtigte ich, mehr Details aufnehmen zu können. Weiterhin sollte meine inzwischen verbesserte Technik auch dazu beitragen. Allerdings störte das Licht der zunehmenden Mondsichel doch stärker, als ich angenommen hatte. So ist das Ergebnis noch nicht wesentlich besser als die Aufnahme darüber. 

 

 

 

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12.2.2016

120 Aufnahmen je 75s durch das 250/1016 N im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Und noch ein Nebel im Orion ist NGC 1977, auch der Running Man genannt. Dieser Nebel verteilt seine Helligkeit allerdings auf eine recht große Fläche, was es nicht einfach macht, ihn zu fotografieren. Auch visuelle Beobachtungen erfordern größere Öffnungen und einen dunklen Himmel.

 

 

 

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7.12.2012

180 Aufnahmen je 20s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Milchstraße im Sternbild Schwan 15.7.1996 Nordamerikanebel 12.10.1996

Nordamerikanebel 17.5.2012

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Auf diesen Bildern ist der Nordamerikanebel zu sehen. Woher der Name stammt, ist zu erkennen. Rechts neben dem Nordamerikanebel befindet sich der Pelikannebel.

Das Bild oben links wurde 5 Minuten auf 400 ASA Negativfilm mit einem 50 mm Kameraobjektiv belichtet. Mitte oben fand ein Teleobjektiv 120 mm bei 6 Minuten Belichtungszeit auf 400 ASA Negativfilm Verwendung. Beide Aufnahmen sind handnachgeführt. Das Bild rechts oben ist die Summe aus 160 Einzel aufnahmen mit einem 50 mm Kameraobjektiv. Diese Einzelbilder wurden jeweils 8s mit einer umgebauten Canon EOS 1100D bei 6400 ASA durch einen CLS-Filter belichtet und mit Fitswork addiert. Vermutlich durch den CLS-Filter entstandene Beugungserscheinungen lassen die Sterne am Rand der Aufnahmen stark verzerrt wirken. Bei einem Öffnungsverhältnis von f/1,8 fallen die Strahlen am Rand schon recht schräg auf das Filterglas. Das Bild rechts wurde mit stehender Kamera aufgenommen. Deshalb sind die Sterne als kurze Strichspuren erkennbar.

 

Viel mehr Details werden bei höherer Brennweite sichtbar. Allerdings hat es mich überrascht, dass mit einem Teleobjektiv von 135mm Brennweite schon Sterne bis etwa 16m sichtbar werden. Man kommt bei dieser Brennweite aber nicht mehr ohne Nachführung aus. Es ist trotzdem möglich, ein Teleskop ohne Motoren zu verwenden. Meine ersten Aufnahmen habe ich auf diese Weise per Handnachführung mit Sicht durch ein 2" Teleskop belichtet.

 

Die Aufnahme rechts habe ich "Piggyback" mit der umgebauten Canon EOS 1100D bei 6400 ASA durch einen CLS-Filter aufgenommen. Dafür habe ich 100 Einzelbilder mit Fitswork addiert. Die Belichtungszeit war jeweils 20s bei f/3,5.

 

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Nordamerikanebel 25.5.2012

 

 

Und noch ein Beispiel:

 

Die Wetterprognosen waren nicht eindeutig. Also habe ich nicht die ganze Ausrüstung aufgebaut, sondern beschränkte mich auf ein kleines Fotostativ mit der Canon 1100Da und einem 135mm Teleobjektiv. Zur Nachführung nutzte ich den Nano-Tracker. 

Tatsächlich war der Himmel leicht eingetrübt und gelegentlich zogen Wolken durch das Bild. Da mit dieser Ausrüstung kein Nachführstern gehalten werden muss, störte das nicht weiter. Ich konnte die betreffenden Bilder am Ende einfach aus der Serie löschen.

Durch die weniger günstigen Sichtbedingungen ist der Nordamerikanebel schwach, aber immer noch deutlich erkennbar. Rechts oben ist der helle Stern Deneb zu sehen. In der Vergrößerung sind Sternenwolken der Milchstraße im Sternbild Schwan erkennbar.

Nordamerikanebel 3.8.2018; 450 Bilder, je 20s bei 800 ASA ohne Filter

 

 

Diese, wie auch viele andere Nebel, sind nicht ganz einfach zu beobachten. Ihre Helligkeit verteilt sich auf eine große Fläche, was sie in kleineren Teleskopen schwer erkennbar macht. Dafür ist es um so einfacher, sie zu fotografieren. Durch ihre Größe braucht man keine langen Brennweiten - schon ein normales Fotoobjektiv oder ein Teleobjektiv genügt. Das einzige Problem bei modernen Digitalkameras ist, dass sie Filter besitzen, die den Spektralbereich, in dem viele Nebel sichtbar werden, weitgehend ausblenden. 

 

Mit entsprechender Ausrüstung ist es auch unter weniger günstigen Bedingungen möglich, diese Nebel aufzunehmen. Für den Nordamerikanebel ist die Brennweite des Teleskops allerdings viel zu hoch. So wird nur ein kleiner Ausschnitt des Nebels auf dem Foto abgebildet. Für die Aufnahme verwendete ich eine umgebaute Canon 1100D mit CLS-Filter. 

Am Tag dieser Aufnahme war der Himmel nicht sehr dunkel. Außerdem störte starkes Seeing. Ich addierte 60 Aufnahmen mit je 20s Belichgtungszeit bei 6400 ASA, um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten.

 

 

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Links Nordamerikanebel (NGC 7000) am 30.4.2012

250/1016 SN-Teleskop, 60 Bilder, je 20s belichtet

 

 

Das Sternbild Schwan befindet sich mitten im Band der Milchstraße. Durch das Teleskop und erst recht auf Fotos werden unzählige Sterne sichtbar. Außerdem ist das Sternbild durchzogen von vielen weiteren Nebeln, Gas-Staub- Filamenten und offenen Sternhaufen. 

Das Bild unten wurde einfach mit der Kamera auf einem Stativ aufgenommen, ohne eine Nachführung. Daher erscheinen die Sterne allerdings als kurze Strichspuren. Am Rand der Aufnahme treten wieder deutliche Beugungserscheinungen durch den Filter auf.

 

 

Unten Sternbild Schwan am 17.5.2012; 80 Einzelbilder, jeweils 8s bei 50mm Brennweite mit Canon EOS 1100D bei 6400 ASA, CLS-Filter    Zum Vergrößern auf das Bild klicken !

 

 

 

Ebenfalls im Sternbild Schwan befindet sich der Cirrusnebel, ein etwa 1500 Lichtjahre entfernter Supernovaüberrest. Jedes der Gasfilamente hat eine eigene NGC-Bezeichnung. Der hier im Bild am besten sichtbare Teil links unten trägt die Nummer NGC 6992. Ganz rechts im Bild befindet sich noch der offene Sternhaufen NGC 6940.

Auch diese Aufnahme entstand wieder mit stehender Kamera.

 

 

 

 

Cirrusnebel am 24.6.2012; 

60 Einzelbilder, jeweils 10s bei 50mm Brennweite mit Canon EOS 1100D bei 6400 ASA, CLS-Filter

 

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Ich hatte nicht viel Zeit und die Bedingungen waren auch nicht besonders gut. Es zogen gelegentlich Wolken über den Himmel. 

Also verwendete ich einfach die kleine Ausrüstung mit dem Nano-Tracker und einem Teleobjektiv, um den Cirrusnebel abzubilden. Da hier nicht unbedingt Sterne zur Nachführung nötig sind, ist es kein Problem, wenn Wolken hindurchziehen. Ich entfernte entsprechende Aufnahmen einfach am Ende.

Insgesamt waren dann die Aufnahmen aber trotzdem nicht besonders gut. Dennoch war in der Auswertung nach einigen Bearbeitungsschritten der Cirrusnebel doch erkennbar.

 

 

Cirrusnebel am 31.8.2019

500 Einzelbilder, jeweils 25s bei 135 mm Brennweite mit Canon EOS 1100D bei 800 ASA

 

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Hier der eindrucksvollste Teil des Cirrusnebels, NGC 6992 in hoher Auflösung. Mit den verwendeten Komponenten war es gerade so möglich, den Nebel in das Bildformat einzupassen.

 

 

 

 

 

NGC 6992 am 24.7.2012,

250/1016 SN-Teleskop, Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter,75 Bilder je 20s belichtet

 

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Nun nahm ich mir vor, den gesamten Cirrusnebel mit hoher Auflösung aufzunehmen. Bei den ersten Aufnahmen merkte ich gleich, dass es sich um ein recht aufwändiges Projekt handelt. Es ist in einer Nacht nur möglich, 4 - 5 Teilbilder aufzunehmen. Für den kompletten Cirrusnebel werden es aber insgesamt über 20 sein.

 

 

 

bisheriges Mosaik aus 19 Teilbildern:

 

 

 

Cirrusnebel  Juli bis August 2012,

250/1016 SN-Teleskop, Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter,19x75 Bilder je 20s belichtet, addiert und kombiniert mit Fitswork

 

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Ein weiterer Nebel im Sternbild Schwan wurde wohl von einem Wolf-Rayet-Stern erzeugt. Er ist knapp 5000 Lichtjahre entfernt und wird auch Sichelnebel genannt.

 

 

 

 

 

NGC 6888 am 12.8.2012,

250/1016 SN-Teleskop, Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter, 100 Bilder je 25s belichtet

 

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Der California-Nebel überdeckt eine recht große Fläche am Himmel. In dieser Aufnahme ist daher nur der zentrale Teil des Nebels sichtbar. Mit etwa 1000 Lichtjahren Entfernung liegt dieses Sternentstehungsgebiet (HII-Region) uns wohl an nächsten.

 

 

 

 

 

NGC 1499 am 14.8.2012,

250/1016 SN-Teleskop, Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter, 90 Bilder je 25s belichtet

 

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Nicht allzu viel Hoffnung hatte ich, als ich versuchte den Lagunennebel aufzunehmen. Trotzdem, ein Versuch kann ja nicht schaden. Da er sich sehr tief am Horizont befindet, wird er meist von Dunst und Lichtverschmutzung verschleiert. Überrascht war ich dagegen, als sich aus dem hellblauen Hintergrund auf dem ersten Foto ein leuchtend roter Nebel abzeichnete.

 

Über 5000 Lichtjahre entfernt passt dieser Emissions- und Reflexionsnebel, ein großes Sternentstehungsgebiet, durch seine Größe gerade so ins Bild der verwendeten Komponenten. Der daraus bereits entstandene offene Sternhaufen NGC6530 im Zentrum regt den Nebel deutlich sichtbar zum Leuchten an.

 

 

 

Lagunennebel M8 am 14.8.2012,

250/1016 SN-Teleskop, Canon EOS 1100Da mit CLS-Filter, 120 Bilder je 10s belichtet

 

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Weiterhin gibt es noch planetarische Nebel, die aber eigentlich nichts mit Planeten zu tun haben. Sie erscheinen meist recht klein, woher auch ihr Name rührt. Sie konnten früher nicht richtig eingeordnet werden und wurden wegen ihrer Ähnlichkeit mit Planeten ( durch ein kleineres Fernrohr betrachtet ) so bezeichnet. Inzwischen ist bekannt, dass es sich um die Abgestoßenen Gashüllen alternder Sterne handelt, die sich in den Raum ausbreiten und dabei meist symmetrische  Formen bilden.

Planetarische Nebel sind wegen ihrer geringen Größe nicht ganz einfach zu fotografieren. Es sind meist lange Brennweiten bei hohen Belichtungszeiten nötig, um Einzelheiten sichtbar zu machen

 

Der Ringnebel im Sternbild Leier ist schon mit kleineren Teleskopen leicht zu beobachten. Er sieht durch das Teleskop betrachtet wie ein kleiner zarter Rauchring aus. Die Farben werden erst auf Fotos sichtbar.

 

Rechts: First Light für die umgebaute Kamera Canon EOS 1100D. Um das Stadtlicht ein wenig abzuschwächen verwendete ich einen CLS-Filter. Trotz ungünstiger Bedingungen war der etwa 2300 Lichtjahre entfernte Ringnebel sofort auf den ersten Probeaufnahmen zu sehen. Insgesamt addierte ich 50 Bilder mit je 10s Belichtungszeit bei 6400 ASA.

Für die Übersichtsaufnahme Bild anklicken !

M57 (vergrößert) am 30.4.2012

250/1016 SN-Teleskop, 50 Bilder, je 10s belichtet

M 57 (Ringnebel)  19.5.2004 

10 Minuten auf 800 ASA Negativfilm 62/840 Refraktor (stark vergrößert)

Originalgröße:                 

 

Wenige Jahre später nahm ich den Ringnebel wieder einmal auf. Ich wollte mehr Einzelheiten sichtbar machen und nutzte deshalb zwei Nächte zur Aufnahme. Leider wehten am zweiten Tag leichte Windböen, die das Teleskop gelegentlich ein wenig zum Schwingen brachten. Insgesamt waren die Aufnahmen trotzdem noch einigermaßen brauchbar. 

Bei einer Belichtungszeit von 60s nahm ich 90 Bilder auf (rechts). Nach der Addition vergrößerte ich das Bild und setzte verschiedene Methoden zur Bildschärfung ein. Im Ergebnis sind tatsächlich mehr Einzelheiten zu erkennen. Der Zentralstern mit einer Helligkeit von rund 16m ist jetzt deutlich sichtbar und etwas darüber ist andeutungsweise ein noch schwächerer Stern zu sehen. Außerdem treten schon ein paar Strukturen im Nebel hervor. Bei besserem Seeing und weniger Windböen ist da sicher noch deutlich mehr herauszuholen.

 

Mit einer längeren Belichtungszeit hatte ich nun vor, die schwachen Bereiche um den Ringnebel sichtbar zu machen (unten links). Dafür verwendete ich Aufnahmen mit 160s Belichtungszeit. Dabei konnte der Wind seine Wirkung natürlich noch deutlicher entfalten. Die Sterne sehen schon recht verwaschen aus. Nach der Addition der 65 Aufnahmen wurde eine schwache Aufhellung um den Ringnebel sichtbar. 

 

M 57, 6.-7.5.2016 

254/1000 N-Teleskop, 90 Bilder, 60s belichtet, Canon EOS 1100Da mit CLS Filter, 800 ASA

 

Ich ging bis an die Grenze, was die Aufnahme sehr grobkörnig macht. Trotzdem sind um den Ringnebel keine Strukturen erkennbar. Es blieb bei einer leichten Aufhellung, auch wenn in der Aufnahme Galaxien bis etwa 19m zu finden sind. Die äußeren Bereiche des Ringnebels sind also noch deutlich lichtschwächer und werden vermutlich erst bei noch viel längeren Belichtungszeiten und günstigeren Bedingungen sichtbar.

 

Etwas über dem Ringnebel ist die kleine Galaxie IC 1296 mit einer Helligkeit von 15,5m zu sehen.

 

Im rechten Bild habe ich schließlich den Versuch unternommen, beide Aufnahmen kombinieren.

 

 

M 57, 8.5.2016, 254/1000 N-Teleskop, 65 Bilder, 160s belichtet, Canon EOS 1100Da mit CLS Filter, 800 ASA

Viel kleiner als der Ringnebel ist der Saturnnebel. Mit etwa einer halben Bogenminute erscheint er im Teleskop ähnlich klein wie der Ringplanet. Auch seine Form erinnert stark an diesen Planeten. Der Nebel ist allerdings mindestens 2400 Lichtjahre entfernt. Ihn zu fotografieren ist wegen der großen Helligkeitsdynamik nicht ganz einfach.

Links ist die Originalgröße dargestellt. Beim Anklicken erscheint das 4-fach vergrößerte Bild.

 

NGC 7009 (Saturnnebel)  8.7.2013 

150/1200 N-Teleskop, 400 Bilder, 1s bis 40s belichtet, CLS Filter, Canon EOS 1100Da, 6400 ASA

 

Kaum größer präsentiert sich der Eskimonebel mit etwa 0,8' Durchmesser. Bei einer Entfernung von rund 3000 Lichtjahren erreicht er eine visuelle Helligkeit von 9,1m. Vor etwa 10 000 Jahren hat hier ein sonnenähnlicher Stern im Stadium des roten Riesen seine Hülle abgestoßen.

Dieser Nebel war das "First Light" für Deep Sky Aufnahmen mit 2m Brennweite. Ich nutzte eine 2", 2-fach Barlowlinse am 254/1000 Newton-Teleskop. Damit wollte ich die erreichbare Grenzgröße des Teleskops erhöhen und vielleicht auch mehr Details herausholen. Durch die höhere Brennweite wird allerdings auch das Seeing deutlicher. So ist die Detailauflösung nicht besser, als bei 1m Brennweite. Die längeren Belichtungszeiten erhöhen das Bildrauschen.

 

NGC 2392 (Eskimonebel)  13.2.2015 

254/1000 N-Teleskop mit 2-fach Barlow, 100 Bilder, 25s bis 145s belichtet, Canon EOS 1100Da, 800 ASA

Mit fast 3' Durchmesser ist der Eulennebel schon wieder etwas größer und damit vergleichbar mir dem Ringnebel. Mit fast 10m Helligkeit fällt er im Teleskop allerdings deutlich weniger auf. Die beiden dunklen "Augen" sind eher bei indirektem Sehen erkennbar.

Um den Nebel größer auf das Bild zu bekommen, verwendete ich das Teleskop wieder bei 2m Brennweite. Dennoch hält sich die Detailfülle in Grenzen. Durch die hohe Brennweite und die recht geringe Flächenhelligkeit sind lange Belichtungszeiten nötig.

 

M 97 (Eulennebel)  14.2.2015 

254/1000 N-Teleskop mit 2-fach Barlow, 45 Bilder, 270s belichtet, Canon EOS 1100Da mit CLS Filter, 1600 ASA

 

Einen weiteren schönen planetarischen Nebel fand ich am Rande des Sternbildes Stier. Als weitere Bezeichnung fand ich lediglich einen Hinweis auf einer englischsprachigen Seite, auf der der Nebel als Kristallkugelnebel angegeben wurde. Schon in den ersten Einzelbildern zeigte er faszinierende Formen. Aber selbst nach mehreren Stunden Belichtungszeit war das Ergebnis noch recht grobkörnig. So setzte ich die Aufnahmeserie am nächsten Tag fort und belichtete diesen Nebel insgesamt 9 Stunden lang.

Der Nebel hat einen Durchmesser von etwas über 2'. Mit einer Helligkeit von 11m ist er noch nicht sehr lichtschwach. Seine Entfernung liegt bei 600 ly.

 

NGC 1514 (Kristallkugelnebel) am  11.- 12.10.2015 

254/1000 N-Teleskop , Aufnahmen 145s belichtet, insgesamt 9h mit Canon EOS 1100Da mit CLS Filter, 800 ASA

 

Drei Jahre später, nahm ich NGC 1514 erneut ins Visier. Allerdings nicht aus besonderer Absicht, sondern nur, weil ich vergessen hatte die Katalogbezeichnung in der Datenbank abzulegen. Der Nebel kam mir gleich bekannt vor. Aber erst in der Auswertung merkte ich, dass ich ihn schon aufgenommen hatte. So nahm ich die alten Einzelbilder und die neuen dazu, um eine noch länger belichtete Aufnahme mit vielleicht mehr Details zu erstellen. 

Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Das Ergebnis ist mit dem früheren Bild gerade mal vergleichbar. Sicher lag das auch an den Bedingungen. Leichte Windböen ließen das Teleskop schwingen und erzeugten unscharfe Sterne.

Weiterhin prüfte ich die Bilder mit einem Software-Blinkkomparator auf mögliche veränderliche Sterne, fand aber keine.

 

NGC 1514 (Kristallkugelnebel) am  11.- 12.10.2015 und am 12.10.2018

254/1000 N-Teleskop , Aufnahmen 140-145s belichtet, insgesamt 12h mit Canon EOS 1100Da mit CLS Filter, 800 ASA

 

Im Planetariumsprogramm fand ich den dort recht unscheinbaren planetarischen Nebel NGC 7094 mit einem Durchmesser von 1,6'. Ich versuchte ihn aufzunehmen. Da das Ergebnis nach dem ersten Versuch noch recht schwach war, belichtete ich eine weitere Nacht. So summierte sich eine Belichtungszeit von 7 Stunden. Bei einer Helligkeit von 13,4m war das wohl immer noch nicht sehr viel. 

In diesem Fall verwendete ich bei der Verarbeitung die doppelte Bildgröße. Das Ergebnis ist vergleichbar mit Aufnahmen bei doppelter Brennweite. Offensichtlich beeinflusst allein das Seeing die Bildschärfe im Ergebnis. Am Ende reduzierte ich deshalb auf die 1,5-fache Bildgröße.

Im Bild befinden sich außerdem eine Reihe von kleinen Galaxien, deren Helligkeit unterhalb von 16m liegt.

NGC 7094 am  26.- 27.8.2016 

254/1000 N-Teleskop , 170 Aufnahmen je 135s belichtet mit Canon EOS 1100Da, CLS Filter, 800 ASA

 

Diesen kleinen Planetarischen Nebel nahm ich versehentlich auf. Der Plan war, einen Quasar abzulichten. Durch einen Schreibfehler bei den Koordinaten nahm ich leider die falsche Stelle auf. Nun, das merkte ich recht bald. Aber ganz unten im Bild sah ich dann diesen Planetarischen Nebel, weshalb die Aufnahme dann doch nicht umsonst war.

Der Nebel hat einen Durchmesser von nur 0,7', dabei aber eine Helligkeit von 12,9m. Damit wurde er in der Aufnahme gut sichtbar. Die Entfernung liegt bei 11 500 ly.

 

Das Bild links ist ein etwas vergrößerter Ausschnitt. In der Übersichtsaufnahme befindet sich der Nebel ganz unten, etwa in der Mitte. Weiterhin sind im Bild einige schwache Galaxien (14m - 18m) zu finden.

 

NGC 6058 am  20.4.2018 

254/1000 N-Teleskop , 25 Aufnahmen je 140s belichtet mit Canon EOS 1100Da, CLS Filter, 800 ASA

 

Ein weiterer kleiner Planetarischer Nebel ist NGC 7662 im Sternbild Andromeda. Er wird auch blauer Schneeball genannt und hat eine scheinbare Größe von 0,6' bei einer Helligkeit von 8,3m. Ich fand widersprüchliche Angaben zur Entfernung, die zwischen 1800 und 6000 Lichtjahren variieren. Ich vermute, dass es hier mal zu einer Verwechslung mit der Einheit Parsec kam. 1800 pc sind umgerechnet etwa 6000 ly.

Um hellere und schwächere Bereiche des Nebels im Bild gleichermaßen sichtbar zu machen, wählte ich unterschiedliche Belichtungszeiten. Die Kombination der Ergebnisse brachte hier aber keine verbesserte Darstellung.

Links im Bild die vergrößerte Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 1 bis 2 s. Die Übersichtsaufnahme (auf das Bild klicken) zeigt die Kombination von Belichtungen mit Verschlusszeiten von 1s bis 120s in Originalgröße. Wind störte die Aufnahmeserie und ließ das Teleskop schwingen.

NGC 7662 am  10.10.2018 

254/1000 N-Teleskop , 200 Aufnahmen je 1s bis 120s belichtet mit Canon EOS 1100Da, CLS Filter, 800 ASA

NGC 2438 im Sternbild Achterdeck ist ein kleiner planetarischer Nebel mit einem scheinbaren Durchmesser von 1,3' und hat eine Helligkeit von 10,8m. Die Entfernung beträgt etwa 3000 Lichtjahre. 

Der Nebel liegt scheinbar im offenen Sternhaufen M 46. Dieser ist allerdings fast doppelt so weit entfernt. Auf den ersten Blick scheint der Zentralstern recht hell zu leuchten. Auf den zweiten Blick sieht man, dass der helle Stern (13,2m) nicht genau in der Mitte liegt. Etwas darunter befindet sich ein sehr unscheinbarer Stern, der möglicherweise der Stern ist, der den Nebel hervorgebracht hat. Nähere Angaben fand ich dazu nicht.

 

NGC 2438 in M 46 am 5.3.2021; 100 Aufnahmen mit je 55s bei 800 ASA durch das 250/1016 N im Primärfokus auf Canon EOS 1100D mit CLS-Filter

 

 

Der Hantelnebel oder auch Dumbbellnebel M 27 im Sternbild Füchslein ist einer der größeren Vertreter, sicher auch da er weniger als 1000 Lichtjahre von uns entfernt ist. In kleineren Teleskopen sieht man die Form einer Hantel.

 

 

 

M 27 (Hantelnebel)  5.8.2007 

3x30s bei 3200 ASA 250/1016 SN 

    

 

 

 

Mit verbesserter Ausrüstung und Aufnahmetechnik werden auch hier mehr Einzelheiten sichtbar. Durch den Umbau ist die Canon EOS 1100D empfindlicher für die H-Alpha Linie des Wasserstoffs. So werden Regionen, die viel Wasserstoff enthalten deutlicher. 

Die Bedingungen während der Aufnahme waren nicht günstig. Starkes Seeing störte die Beobachtung. Insgesamt addierte ich 60 Bilder mit je 20s Belichgtungszeit bei 6400 ASA mit CLS-Filter.

 

 

 

 

 

Für die Übersichtsaufnahme auf das Bild klicken !

 

M27 am 30.4.2012

250/1016 SN-Teleskop, 50 Bilder, je 20s belichtet

 

 

 

 

 

Eigentlich hatte ich in dieser Nacht vor, andere Objekte in Horizontnähe aufzunehmen.  Da aber Nebel und einzelne Wolken die Sicht einschränkten, suchte ich mir ein Objekt in Zenitnähe, erneut den Hantelnebel. Während der Aufnahme wurde die Sicht trotzdem immer wieder beeinträchtigt. So konnte ich nur 50 Aufnahmen verwenden. Durch den deutlich dunkleren Himmel und das bessere Seeing an diesem Beobachtungsort ist das Ergebnis trotzdem besser als alle bisherigen dieses Nebels.

 

 

 

 

 

 

 

M27 am 4.8.2013

250/1016 SN-Teleskop, 60 Bilder mit je 40 - 50s Belichgtungszeit bei  6400 ASA mit CLS-Filter

 

Für mein erstes Experiment im Deep-Sky-Bereich mit der Kamera ZWO ASI 567 MC wählte ich erneut M 27. Aufgrund der geringen Pixelgröße wirkt das Bild stark vergrößert. Auch bei der geringen Chipgröße der Kamera ist an den Bildrändern deutlich das Koma des Spiegelteleskops zu erkennen. Für diese Kamera muss ich also zukünftig ebenfalls einen Komakorrektor verwenden.

Weiterhin wirkte sich natürlich das ungünstige Seeing aus. 

Ohne Filter waren die Rohbilder auf dem Bildschirm erst mal recht blass. Nach der Auswertung sind dennoch viele Details erkennbar. Die Tiefe ist enorm. Es sind Sterne bis mindestens 19m erkennbar. Das dürfte eine Folge der hohen Empfindlichkeit der Kamera sein. Bei 10 s Belichtungszeit beginnt der Hintergrund sich aufzuhellen. Die Gesamtbelichtungszeit beträgt 1,5 Stunden.

 

 

 

 

M27 am 9.9.2023

250/1016 SN-Teleskop, 400 Bilder mit je 10 s Belichgtungszeit auf ZWO ASI 567 MC, addiert mit Fitswork  

 

 

Der Helixnebel NGC 7293 ist der wohl größte planetarische Nebel, der von Deutschland aus zu sehen ist. Das liegt nicht allein an seiner Größe, sondern hauptsächlich an seiner vergleichsweise geringen Entfernung. Mit nur 650 Lichtjahren ist er der nächstgelegene Vertreter dieser Art. 

 

Allerdings befindet sich der Helixnebel recht weit südlich und erreicht damit nur wenige Grad über dem Horizont. Das macht Beobachtungen und Fotos recht schwierig. In dieser Lage ist die Atmosphäre meist nicht völlig klar.

 

Auch bei meinem ersten Versuch, den Helixnebel aufzunehmen waren die Bedingungen schlecht. Dennoch versuchte ich es. Auf den Bildern war anfangs allerdings nicht viel zu sehen. Erst durch heftige Nachbearbeitungen zeigte sich langsam die Form des Nebels. Dabei verringerte sich aber auch die Auflösung und Bildschärfe.

 

Helixnebel am 19.10.2012

250/1016 SN-Teleskop, 250 Bilder, CLS Filter, Canon EOS 1100Da 

bei 6400 ASA, je 10s belichtet

 

 

An diesem Tag schienen die Bedingungen etwas besser zu sein. Zumindest waren Sterne nahe dem Horizont zu sehen. Das starke Seeing und die Lichtverschmutzung in Horizontnähe ließen auf den Einzelbildern während der Auswertung Ernüchterung aufkommen.

So ist das Endergebnis nach erneut heftiger Nachbearbeitung nicht wesentlich besser ausgefallen. Vermutlich hilft hier nur ein deutlich günstigerer Beobachtungsort und Glück mit den atmosphärischen Bedingungen.

 

Helixnebel am 30.10.2013

250/1016 SN-Teleskop, 400 Bilder, CLS Filter, Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, je 10s - 12s belichtet

 

M 76, der kleine Hantelnebel (auch Schmetterlingsnebel genannt), ist ein kleiner planetarischer Nebel. der von seiner Form an den Hantelnebel erinnert. Der innere Bereich wird manchmal auch als Korken bezeichnet. Mit etwa 3400 Lichtjahren ist dieser planetarische Nebel bereits weiter entfernt, als die zuvor gezeigten. Deshalb erscheint er im Teleskop auch schon recht klein. Der Korken ist schon in kleineren Teleskopen erkennbar. Die äußeren Bereiche werden meist erst auf Fotografien sichtbar. 

 

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M 76 am 19.10.2012

250/1016 SN-Teleskop, 170 Bilder, CLS Filter, Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, je 25s belichtet

 

 

Als zweite Testaufnahme für Deep-Sky-Objekte wählte ich an diesem Abend M 76. Auch hier wirkten die Rohbilder erst mal recht blass. In der Auswertung wurden jedoch viele Details sichtbar. Die Gesamtbelichtungszeit entspricht mit 1,5 Stunden etwa der Aufnahme darüber. Es sind aber viel schwächere Sterne erkennbar. Das Seeing war ungünstig und das Koma des Teleskops wird besonders in Richtung Bildränder deutlich.

 

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M 76 am 9.9.2023

250/1016 SN-Teleskop, 550 Bilder mit je 10 s Belichgtungszeit auf ZWO ASI 567 MC, addiert mit Fitswork

Im April des Jahres 1054 leuchtete im Sternbild Stier ein sehr heller Stern auf. So hell, dass er sogar am Tage zu sehen war, wie mehrere historische Aufzeichnungen übereinstimmend berichten. Wie wir heute wissen, handelte es sich um eine Supernova, einen explodierenden Stern. 

Im Zentrum des Nebels sind eng beieinander zwei Sterne erkennbar. Bei einem davon dürfte es sich um den Überrest der Sternexplosion handeln, einem Neutronenstern, der das Gas in seiner Umgebung zum Leuchten anregt. Radioastronomische Untersuchungen zeigten, dass dieser Stern ein Pulsar ist, der im Takt von Millisekunden Radiostrahlung aussendet (entsprechend seiner rasenden Umdrehung), die von der Erde aus gemessen werden kann.

In mittleren Teleskopen werden Gasfilamente sichtbar. Die Form des Nebels durch ein Teleskop betrachtet erinnert an einen Krebs. Daher der Name: Krebsnebel.

Die Ausbreitung des 6300 Lichtjahre entfernten Nebels hält weiter an, sodass er in den nächsten Jahrtausenden größer, aber auch lichtschwächer werden wird.

 

 

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M 1 am 20.10.2012

250/1016 SN-Teleskop, 170 Bilder, CLS Filter, Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, je 25s belichtet

 

M 1 am 5.10.2018

250/1016 N-Teleskop, 85 Bilder, CLS Filter, Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, je 120s belichtet

 

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Einige Jahre später ergab sich erneut die Gelegenheit, den Krebsnebel aufzunehmen. Die Bedingungen waren recht gut und ich hatte etwas mehr Zeit, den Nebel zu belichten. So ist das Ergebnis ein wenig schärfer und detailreicher als die Aufnahme vor 6 Jahren.

 

Nun ja, es ist gerade mal 1000 Jahre her, dass der Krebsnebel entstand. So hatte ich die Idee, beide Aufnahmen übereinander zu legen. Seit der ersten Aufnahme ist ja rund ein halbes Prozent des Alters des Nebels vergangen. Nach einer so unerheblichen Zeitspanne erwartete ich nicht wirklich viel zu sehen oder überhaupt eine Änderung zu erkennen.

 

Um so mehr war ich überrascht, was ich zu sehen bekam. Damit es noch ein wenig besser aussieht, habe ich versucht, die Farbe der neuen Aufnahme an die alte anzupassen. (GIF-Animation links)

 

Es ist eine deutliche Expansion des Nebels sichtbar, wenn man mit den Sternen vergleicht, deren Positionen sich nicht sichtbar verändert haben. Innerhalb des Nebels sind ebenfalls deutliche Bewegungen erkennbar. Das deutet darauf hin, dass die Bewegungen einzelner Teile des Nebels unter sehr hohen Geschwindigkeiten stattfinden müssen. Da der Krebsnebel eine Ausdehnung von etwa 11 Lichtjahren hat (lange Achse), ist davon auszugehen, dass sich Teile des Nebels um mindestens hunderte Millionen Kilometer in nur 6 Jahren verschoben haben.

 

So werde ich auch zukünftig den Krebsnebel in meinem Beobachtungsprogramm lassen und immer mal wieder eine Aufnahme machen.

 

 

 

 

 GIF-Animation aus den beiden Aufnahmen darüber (keine Vergrößerung möglich)

 

 

 

 

 

 

Der Nebel IC 5146 wird auch als Kokon-Nebel bezeichnet. Es handelt sich um ein Sternentstehungsgebiet, in dem bereits ein offener Sternhaufen erzeugt wurde. Dieser Nebel befindet sich innerhalb einer Dunkelwolke. Im vergrößerten Bild ist das an dem länglichen, vergleichsweise sternarmen Gebiet zu erkennen, das sich schmal nach rechts oben erstreckt. 

Die Entfernung von IC 5146 liegt bei etwa 3100 Lichtjahren.

 

 

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IC 5146 am 2.8.2013

250/1016 SN-Teleskop, 360 Bilder, CLS Filter, Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, je 30s belichtet

 

 

IC 443 oder Quallennebel ist der Überrest eines explodierten Sterns - einer Supernova. Der Nebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 5000 Lichtjahren. Da er sich trotz dieser Entfernung bereits auf ein Gebiet, größer als der Vollmond erstreckt, dürfte die Supernovaexplosion schon einige Jahrtausende her sein.

 

 

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IC 443 am 23.2.2014, 46 Aufnahmen je 140s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Ein weiterer Emissionsnebel am Rande des Sterbildes Orion ist NGC 2174, auch als Affenkopf-Nebel bezeichnet. Er befindet sich in einer Entfernung von 6400 Lichtjahren. Enthalten darin ist der offene Sternhaufen NGC 2175.

 

 

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NGC 2174, 2175 am 24.2.2014, 45 Aufnahmen je 140s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

Beim Versuch, den Adlernebel IC 4703 aufzunehmen, gab es leider ein Problem mit der Stromversorgung. So konnte ich nur 6 Einzelaufnahmen belichten. Damit fehlen im Summenbild die schwächeren Details. Die bis zu 10 Lichtjahre hohen "Säulen der Schöpfung" sind in der Bildmitte aber bereits erkennbar.

Der Adlernebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 7000 Lichtjahren und ist ebenfalls ein Emissionsnebel. Darin eingebettet befindet sich der offene Sternhaufen M 16.

 

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M 16, IC 4703 am 6.6.2014, 6 Aufnahmen je 150s durch das 250/1016 SN im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

Eigentlich hatte ich geplant, den offenen Sternhaufen M 52 aufzunehmen. Dann sah ich aber, dass der Blasennebel mit auf das Bild passt. Also warum nicht, dachte ich mir. Als ich den Blasennebel bereits einmal aufgenommen hatte, war das Ergebnis schlecht (siehe rechts). So rechnete ich eigentlich nicht mit einem besonders guten Ergebnis, da ich für die Aufnahme auch nur etwa 2 Stunden zur Verfügung hatte. Aber der Himmel war an diesem Tag dunkler und das macht viel aus. Ich konnte die Belichtungszeit

verlängern. Aber das der Unterschied so deutlich ausfällt, damit hatte ich nicht gerechnet. Besonders sichtbar wird der Unterschied, wenn man die vergrößerten Bilder (anklicken) vergleicht.

 

rechts oben: Blasennebel NGC 7635 am 23.9.2012, Belichtungszeit 2h, Einzelbilder je 45s durch das 250/1016 SN im Primärfokus auf Canon EOS 1100Da bei 6400 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork

 

In der Übersichtsaufnahme ist links unten der eigentlich geplante offene Sternhaufen M 52 zu sehen.

 

Blasennebel NGC 7635 mit M 52 am 12.10.2015, 55 Aufnahmen je 165s durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Bei IC 417 handelt es sich um eine sogenannte HII-Region. Wasserstoffgas wird meist durch Sterne zum Leuchten angeregt und wird damit als roter Nebel sichtbar. IC 417 befindet sich in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren. Der Nebel ist lichtschwächer als einige andere Vertreter und erfordert daher recht lange Belichtungszeiten. So sind hier im Bild nur die hellsten Teile des Nebels sichtbar.

 

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IC 417 am 8.1.2016, 120 Aufnahmen je 120s - 145s durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

NGC 1333 ist ein Reflexionsnebel am Rand des Sternbildes Perseus. Seine Helligkeit von 5,6m verteilt sich auf eine recht große Fläche. Deshalb sind in erster Linie hellere Zentren zu erkennen, in denen eine rege Sternentstehung stattfindet. Dieser Nebel ist etwa 1000 ly von uns entfernt.

 

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NGC 1333 am 2.-3.12.2016, Aufnahmen je 130s - 145s, Gesamtbelichtungszeit 10 Stunden durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

Weniger hell (9m) ist NGC 2261. Da dieser Reflexionsnebel aber im Vergleich recht klein ist, konzentriert sich seine Helligkeit auf wenige Bogenminuten. Er scheint daher heller. Dieser Nebel befindet sich in einer Entfernung von etwa 2500 ly.

Da sich sein Aussehen in absehbarer Zeit geringfügig verändert, wird er auch als Hubble's veränderlicher Nebel bezeichnet.

 

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NGC 2261 am 2.-3.12.2016, Aufnahmen je 150s, Gesamtbelichtungszeit 4,5 Stunden durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

Im Sternbild Kassiopeia befindet sich ein riesiger Nebelkomplex, der sich über mehrere Quadratgrad erstreckt. Es handelt sich um einen Emissionsnebel in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren, den Seelennebel (Sharpless 2-199). Er enthält auch mehrere offene Sternhaufen. Mit meinem 10"-Teleskop kann ich jeweils nur Teile des Nebels aufnehmen, da das Bildfeld maximal 1 Grad Ausdehnung hat. In diesem Fall ist das IC 1871.

Die visuelle Helligkeit des gesamten Nebelkomplexes wird mit 12,5m angegeben. In meiner Aufnahme hätte der Nebel sicher noch etwas mehr Belichtungszeit vertragen können, obwohl ich schon 3 Stunden veranschlagt hatte.

 

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IC 1871 am 11.10.2018, Aufnahmen je 120s, Gesamtbelichtungszeit 3 Stunden durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

Nicht weit entfernt, ebenfalls im Sternbild Kassiopeia findet sich ein weiterer großer Nebelkomplex. Ich nehme an, dass dieser mit dem oben genannten zu einem noch größeren Gebilde gehört. Beide Nebel sind nicht weit voneinander entfernt und haben viele Gemeinsamkeiten. In diesem Fall ist es der Fischkopfnebel, ein Emissionsnebel in einer Entfernung von etwa 7500 Lichtjahren (ich fand auch Angaben von 6000ly). Der Nebel selbst passt hier zwar nahezu ins Bildfeld, aber er ist eingebettet in die viel größere Struktur.

Die visuelle Helligkeit des Fischkopfnebels liegt bei 7m, ist aber auf eine große Fläche verteilt. Auch hier werden sicher mehr Details sichtbar, wenn die Belichtungszeit deutlich länger ist..

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IC 1795 am 12.10.2018, Aufnahmen je 120s, Gesamtbelichtungszeit 3 Stunden durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

Etwas unter dem Fischkopfnebel in Richtung Seelennebel liegt noch der Herznebel. Ich gehe davon aus, dass auch dieser zum oben genannten Nebelkomplex gehört. Er befindet sich auch 7500 Lichtjahre von uns entfernt. Der Herznebel ist insgesamt ebenfalls zu ausgedehnt, um mit meinem 10"-Teleskop aufgenommen zu werden. So ist hier wieder nur ein Teil zu sehen. Die Helligkeit wird bei diesem Nebel mit 12,5m angegeben. Sie ist auch hier über eine große Fläche verteilt, was die schwachen Filamente zum Teil nur schwer erkennen lässt.

 

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IC 1805 am 13.10.2018, Aufnahmen je 120s, Gesamtbelichtungszeit 3 Stunden durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

NGC 1491 ist eine ausgedehnte HII-Region im Sternbild Perseus. Eine Helligkeitsangabe fand ich zu diesem Nebel nicht. Die Entfernung liegt knapp unter 10 000 ly. 

Während der Aufnahme war die Sonne zwar schon weit genug unter dem Horizont, aber leider war der Himmel aufgehellt, sodass selbst der Nebelfilter Mühe hatte. Im Ergebnis musste ich deutlich kürzere Belichtungszeiten nutzen. So sind die schwächeren Details kaum zu erkennen.

 

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NGC 1491 am 30.10.2019, 120 Aufnahmen je 80s, durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

 

 

 

NGC 2254 ist ein offener Sternhaufen, eingebettet in eine ausgedehntere HII-Region im Sternbild Einhorn. Diese erstreckt sich weit über die Abmessungen dieser Aufnahme. Unten im Bild ist ein vorgelagerter dunkler Nebel zu sehen, der auch als Konusnebel bezeichnet wird. Weiter oben im Bild, um die hellere, bläulich gefärbte Region, befinden sich einige Sterne, die zum Weihnachtsbaum-Sternhaufen gehören. Leider sind die helleren Komponenten dieses Sternhaufens oberhalb dieses Bildausschnittes zu finden. Vielleicht kann ich sie in einer späteren Aufnahme noch mal darstellen.

Die Entfernung liegt bei etwa 2500 ly. 

Durch gelegentliche Windböen musste ich einige verwackelte Bilder aussortieren.

 

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NGC 2264 am 25.10.2020, 98 Aufnahmen je 135s, durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork

Der Omeganebel oder Messier 17 wird gelegentlich auch als Hufeisennebel oder Schwanennebel bezeichnet. Ich hatte dieses Messier-Objekt bisher nicht beobachtet und war deshalb beim Anblick überrascht von der Größe und Brillianz dieses Nebels. 

Er erreicht kaum mehr als 20° über dem Horizont. So sind die Beobachtungsbedingungen an meinem Beobachtungsort nicht besonders günstig.

 

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Omeganebel M 17 am 22.4.2023, 38 Aufnahmen je 90s, durch das 250/1016 N im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork