Sonnensystem Kometen
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Die wohl auffälligsten und einprägsamsten Objekte, die sich im Sonnensystem bewegen, sind die Kometen. Einige von ihnen werden hell genug, dass sie auch mit bloßem Auge beobachtet werden können. In Einzelfällen kann sogar eine Beobachtung am Tage möglich sein. Kometen bewegen sich meist auf langgestreckten Ellipsenbahnen um die Sonne. Kurperiodische Kometen benötigen einige Jahre bis etwa 200 Jahre für einen Umlauf um die Sonne. Bei langperiodischen Kometen können es schon Jahrtausende bis Millionen Jahre sein. Wahrscheinlich stammen die Kometen aus der Oortschen Wolke, die uns als Überrest der Entstehung des Sonnensystems wie eine Kugelschale umgibt. Ihre Ausdehnung geht wohl bis zu einem Lichtjahr.
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C/1995 O1 Hale Bopp |
14.10.1996 Teleobjektiv 120mm 10 min auf 400 ASA Negativfilm
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich den Kometen ( Bildmitte ) bereits durch mein Fernrohr erkennen. Mit bloßem Auge war er noch nicht sichtbar. Der kleine gelbliche Fleck neben dem Pfeil ist der Kugelsternhaufen M14
Alle Aufnahmen des Kometen Hale Bopp sind handnachgeführt. |
2.4.1997 Teleobjektiv 120mm 1 min auf 400 ASA Negativfilm |
2.4.1997 Teleobjektiv 120mm 5 min auf 400 ASA Negativfilm |
Das Bild links entstand mit einem normalen 50mm Objektiv und wurde 6 min auf 400 ASA Negativfilm belichtet.
Der helle Stern unter dem Kometen ist der Stern Almach im Sternbild Andromeda. Auf den 3 Aufnahmen von 1997 ist der Hintergrund recht hell, da sie noch in der Dämmerung gemacht wurden. Doch später verschwand der Komet in einem Baum, wie es rechts oben zu sehen ist.
Kometen von dieser Helligkeit sind selten. Dennoch konnte man bereits ein Jahr zuvor den Kometen Hyakutake am Himmel bewundern. Hyakutake war viel größer am Himmel zu sehen aber dafür nicht so hell. Hale Bopp war durch seine große Helligkeit auch unter ungünstigen Bedingungen zu sehen. Auf den Bildern ist der bläuliche Gasschweif, den man mit bloßem Auge nicht erkennen konnte, und der helle Staubschweif zu erkennen. Der Gasschweif zeigt immer direkt von der Sonne weg. |
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C 2014 Q2 (Lovejoy)
Schon einige Wochen war dieser Komet am Himmel zu sehen. Allerdings ließ die Witterung keine Beobachtung zu. An diesem Abend war jedoch klarer Himmel und ich baute das Teleskop auf. Dies ist gleichzeitig das "First light" für das 10"-Newton Teleskop. Die Bedingungen waren nicht gerade gut. Da ich mich beeilen musste, war das Teleskop wohl nicht vollständig ausgekühlt. So wurden die Aufnahmen mit der Zeit leicht unscharf. Mehrmals brachte ein leichter Windstoß das Teleskop zum Wackeln, sodass die Sterne auf einigen Einzelbildern etwas matschig wirken. Trotzdem war ich im Ergebnis überwältigt von der riesigen Koma des Kometen. Sie erstreckt sich über rund ein halbes Grad. Der Schweif ist hier nur am Ansatz zu sehen. Seine Länge beträgt mehr als 10°. Mit 4m ist der Komet auch schon mit bloßem Auge zu erkennen. Leider war die Beobachtung nach wenig mehr als einer Stunde schon zu Ende. Wolken überzogen den Himmel und ließen keine weiteren Aufnahmen zu.
C/2014 Q2 (Lovejoy) am 21.1.2015, 50 Aufnahmen je 85s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 1600 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork
Zusätzlich habe ich wieder ein kurzes Video zusammengestellt, in dem man die Bewegung des Kometen vor dem Himmelshintergrund im Zeitraffer erkennen kann. Etwa eine Stunde ist auf 6s zusammengefasst. Die mäßige Himmelsqualität lässt den Schweifansatz im Hintergrund nahezu verschwinden: (Video codiert als: H.264/MPEG-4 AVC)
Da der Komet während der Aufnahme eine beachtliche Strecke am Himmel zurückgelegt hatte, war die getrennte Bearbeitung von Sternen und Komet in diesem Fall nachträglich recht einfach zu lösen. Dabei wurden die Auswirkungen der ungünstigen Aufnahmebedingungen noch einmal deutlich sichtbar. Jedoch war es möglich, dem Kometen mehr Kontrast zu geben, was auch den Schweif etwas deutlicher macht.
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C/2013 US10 (Catalina)
Die Prognosen für diesen Kometen waren vielversprechend. Eine Sichtbarkeit für das bloße Auge erschien wahrscheinlich. Leider nicht ganz so hell erschien er im Helligkeitsmaximum. Aber mit 6,5m ist er immer noch ein recht heller Komet und konnte mit dem Fernglas beobachtet werden. Seine beiden Schweife erschienen aber eher bei größeren Öffnungen. Neben dem dünnen Gasschweif hat der Komet Catalina auch noch einen ausgeprägten Staubschweif. Nach der Perihelpassage erschien der Staubschweif einige Zeit lang sogar nahezu entgegengesetzt zum Gasschweif. Im Bild links hat er immer noch einen Winkel von etwa 90° zum Gasschweif und zeigt damit nach unten. Der Staubschweif ist in der Aufnahme sehr diffus und auch ein wenig an der Farbe zu erkennen. Während die Koma in türkisfarbenem Licht erscheint, wirkt der Staubschweif eher grau. Die Winkelgeschwindigkeit des Kometen war zum Zeitpunkt der Aufnahme sehr hoch. etwa 0,1° in einer Stunde bewegte er sich am Himmel. Für die Aufnahme musste ich die Kamera deshalb so positionieren und drehen, dass der Komet in drei Stunden nicht aus dem Bild wandert. Selbst die Belichtungszeit von 35s war noch zu lang. Der Kometenkern erscheint in den Aufnahmen bereits als deutliche Lichtspur. Leider musste ich am Ende einige Bilder löschen, da kurz vor Beginn der Dämmerung Wolken aufzogen.
C/2013 US10 (Catalina) am 9.1.2016, 300 Aufnahmen je 35s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, ohne Filter, addiert mit Fitswork
Aus allen Aufnahmen habe ich erneut ein kurzes Video zusammengestellt, in dem man die Bewegung des Kometen vor dem Himmelshintergrund im Zeitraffer erkennen kann. 3 Stunden sind hier auf 10s komprimiert. Die Aufnahme begann in einem Gebiet mit etwas Streulicht. Während der Aufnahmeserie verbesserte sich die Himmelsqualität.
(Video codiert als: XVid/MPEG-4)
Da auch dieser Komet eine hohe Winkelgeschwindigkeit hatte, war es kein Problem, nachträglich Komet und Sterne getrennt zu verarbeiten.
Im Ausschnitt links ist genau der gleiche Bereich zu sehen, wie im Bild darüber. Die Schweife sind hier deutlicher erkennbar.
In der Auswertung entstand insgesamt ein etwas größeres Bild. Bereiche, die nur teilweise aufgenommen wurden, habe ich abgeschnitten. Daraus ergibt sich dann eine andere Ausrichtung für die Gesamtaufnahme. Dort sind links oben auch zwei schwache Galaxien zu sehen.
Dieser Komet bot sich auch für die Erstellung eines 3D-Bildes an. Dort wird der Gasschweif noch mal klarer erkennbar: Catalina in 3D.
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252P (Linear)
Dieser kurzperiodische Komet ist einer der wenigen, der die Erwartungen deutlich übertroffen hat. Bei der prognostizierten Helligkeit von 10m bis 11m ist es nicht geblieben. Diese stieg auf deutlich mehr als 6m an, sodass dieser Komet sogar ein Fernglasobjekt wurde. Hinzu kam, dass er bei langsam abnehmender Helligkeit nahezu die ganze Nacht zu beobachten war. Leider gibt es aber auch eine weniger gute Nachricht. Die Helligkeit verteilte sich über eine sehr große Fläche. So war der Komet im Fernglas nur als schwach sichtbares, diffuses Nebelwölkchen zu erkennen. In der lang belichteten Aufnahme ist die Ursache zu sehen. Die Koma ist riesig, wahrscheinlich noch viel größer, als in der Aufnahme sichtbar. Der winzige Schweif ist darin kaum auszumachen.
252P (Linear) am 7.5.2016, 65 Aufnahmen je 145s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork |
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Die Winkelgeschwindigkeit war nicht so hoch, aber immerhin ausreichend, um die getrennte Nachbearbeitung zu ermöglichen. Ich musste die Aufnahmen allerdings in mehr Gruppen aufteilen, was es etwas aufwändiger machte.
Auch hier habe ich versucht, alles was möglich ist, herauszuholen. Das führte aber in den Randbereichen zu Problemen bei der Farbe. Insgesamt macht das Bild dennoch einen klareren Eindruck.
Der Ausschnitt ist etwa so gewählt, dass er ungefähr dem Bild darüber entspricht.
Für diesen Kometen habe ich ebenfalls ein 3D-Bild erstellt. Durch die geringere Winkelgeschwindigkeit ist der Eindruck weniger tief. : Linear in 3D.
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41P (Tuttle-Giacobini-Kresak)
Ich führte Testaufnahmen mit dem Teleobjektiv 250mm in Kombination dem Nano Sky-Tracker durch. Dabei wählte ich diesen Kometen als eines der Testobjekte aus. Das Ergebnis entspricht etwa meinen Erwartungen.
Alle etwa fünfeinhalb Jahre befindet sich dieser Komet auf seiner Bahn in Sonnennähe. In diesem Jahr ist seine Lage im Sonnensystem günstig, sodass er recht gut beobachtet werden kann. Seine Helligkeit zu diesem Zeitpunkt lag bei 7,5m.
41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 25.3.2017, 380 Aufnahmen je 25s durch das 250mm f/5,6 Teleobjektiv mit Canon EOS 1100Da bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork |
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Die Neubearbeitung der Bilder war erst mal kein Problem durch die recht hohe Winkelgeschwindigkeit. Allerdings hatte ich wohl schon alles h erausgeholt was möglich ist. Das Ergebnis zeigt nicht mehr als die frühere Bearbeitung.
Der Bildausschnitt entspricht wieder dem des Bildes darüber.
41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 25.3.2017, Nachbearbeitung am 16.12.2023
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Etwa einen Monat später nahm ich den Kometen erneut auf. Diesmal mit dem Newton-Teleskop bei 1m Brennweite. Dabei zeigte sich wieder, wie ausgedehnt die Koma dieses Kometen ist. Bereits mit einem Fernglas lässt er sich gut erkennen. Einen Schweif fand ich jedoch nicht. Dafür erscheint das Kerngebiet ein wenig länglich. Die Helligkeit zu diesem Zeitpunkt lag immer noch bei 7,5m.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Winkelgeschwindigkeit recht hoch, was sich in der Zeitrafferaufnahme deutlich bemerkbar macht. Knapp 2 Stunden sind hier auf 7s komprimiert. Da der Hintergrund in den Einzelaufnahmen recht hell war, habe ich den Kontrast erhöht.
Video codiert als: XVid/MPEG-4)
41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 30.4.2017, 100 Aufnahmen je 50s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork |
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Auch diese Neubearbeitung zeigt keine weiteren Details.
Der Bildausschnitt entspricht dem des Bildes darüber.
41P (Tuttle-Giacobini-Kresak) am 30.4.2017, Nachbearbeitung am 4.7.2024
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45P (Honda-Mrkos-Pajdusakova)
Dieser Komet hat eine Periode von knapp fünfeinhalb Jahren. Da er mit einer Helligkeit von 9,5m geführt wurde, war ich sehr zuversichtlich, was die Aufnahmen betraf. In den Rohbildern sah ich den Kometen erst mal nicht. Gut, das ist nicht selten. Leider zogen dann auch noch Zirrus-Wolken durch das Bild, sodass ich die Aufnahmeserie nach einer Stunde abbrechen musste. Als ich dann aber die Auswertung durchführte fand ich immer noch keinen Hinweis auf den Kometen. Ich prüfte die Aufnahmekoordinaten. Sie waren in Ordnung. So übernahm ich die Koordinaten zur Berechnung der Kometennachführung in Fitswork aus der Astronomie-Software. Ich nutzte verschiedene Wege und erhielt am Ende mehrere Ergebnisse. Erst mal sah ich nichts. Aber bei genauerer Betrachtung fiel mir eine kaum merkliche Aufhellung auf. Nach starker Nachbearbeitung wurde diese Aufhellung etwas deutlicher, blieb aber dennoch kaum wahrnehmbar. Aber ich bin sicher, das muss der Komet sein. Wenige Tage später wurde der Komet mit einer Helligkeit von 12m angegeben. Aber auch das scheint mir recht optimistisch.
45P (Honda-Mrkos-Pajdusakova) am 25.3.2017, 35 Aufnahmen je 130s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork |
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C/2015 V2 (Johnson)
Hier handelt es sich um einen extrem langperiodischen Kometen, oder um einen der uns nur einmal besucht und dann in die Tiefen des Alls entschwindet. Eine Periode ist jedenfalls zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Nachdem ich die Aufnahme des Kometen darüber abbrechen musste, klarte der Himmel nach einigen Stunden wieder auf. Aufgrund seiner günstigen Lage wählte ich nun diesen Kometen als Aufnahmeobjekt. Obwohl seine Helligkeit ebenfalls mit 9,5m angegeben wurde, war der Komet in den Rohbildern auf dem Kameradisplay sofort als kleines Nebelfleckchen erkennbar. Seine Helligkeit könnte in den nächsten Wochen noch um zwei Größenklassen zunehmen.
C/2015 V2 (Johnson) am 26.3.2017, 80 Aufnahmen je 130s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS Filter, addiert mit Fitswork
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Einen weiteren Versuch, diesen Kometen aufzunehmen, unternahm ich ungefähr einen Monat später. Die Helligkeit hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt auf etwa 8m erhöht. Der Schweif ist in dieser Aufnahme allerdings weniger deutlich sichtbar.
Die Winkelgeschwindigkeit des Kometen hat inzwischen ebenfalls zugenommen, was bereits an den längeren Strichspuren der Sterne in der Aufnahme erkennbar ist. Die Zeitrafferaufnahme macht es ebenfalls deutlich. Sie zeigt mehr als 2 Stunden in 11s.
Video codiert als: XVid/MPEG-4)
C/2015 V2 (Johnson) am 29.4.2017, 140 Aufnahmen je 50s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, addiert mit Fitswork |
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Einer Neubearbeitung stand auch hier nichts im Weg. Im Ergebnis werden die Teile des Schweifs noch ein wenig deutlicher.
Der Bildausschnitt entspricht wieder dem des Bildes darüber.
Auch hier war die Erstellung eines 3D-Bildes möglich. : Johnson in 3D.
C/2015 V2 (Johnson) am 29.4.2017, Nachbearbeitung am 27.6.2024
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In dieser Nacht machte ich eigentlich Aufnahmen des Saturn. Daher war das große Teleskop belegt. Trotzdem wollte ich die relativ kurze Beobachtungszeit in einer Juninacht natürlich möglichst voll ausnutzen. So stellte ich die Reiseausrüstung mit dem 250mm Objektiv auf und nahm erneut den Kometen Johnson auf. Dieser hat nun schon über längere Zeit eine annähernd gleichbleibende Helligkeit von 8m und befindet sich immer noch an einer komfortablen Position am Himmel. Bei dieser Brennweite erscheint der Komet 4 mal kleiner als durch das Teleskop. Der Schweif ist in dieser Aufnahme wieder etwas deutlicher zu erkennen.
Komet Jonson am 2.6.2017, 300 Aufnahmen je 20s durch das 250mm f/5,6 Teleobjektiv mit Canon EOS 1100Da bei 3200 ASA, addiert mit Fitswork |
64P (Swift-Gehrels)
Der Komet 64P Swift-Gehrels hatte in dieser Nacht eine Helligkeit von knapp 11m, was deutlich über den prognostizierten Helligkeitswerten lag. Damit ist er nicht so hell wie die meisten anderen Kometen, die ich bisher beobachtet habe. Bei einer entsprechend langen Belichtungszeit von über 4 Stunden wurde er aber im Ergebnis trotzdem deutlich sichtbar.
In den Einzelbildern ist der Komet nur als schwaches Fleckchen sichtbar. Daher habe ich hier auf ein Zeitraffervideo verzichtet.
64P ist ein kurzperiodischer Komet mit einer Umlaufzeit von etwa 9,2 Jahren. In dieser Sichtbarkeitsperiode befindet er sich in günstiger Beobachtungsposition.
Komet Swift-Gehrels am 5.10.2018, 120 Aufnahmen je 120s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork |
C/2020 F3 (NEOWISE)
Dieser Komet zeigte bereits kurz nach der Entdeckung, dass er zu den helleren gehören würde. Hier im Bild, vor seiner größten Annäherung an die Erde, hat er eine Helligkeit von 2m. Damit ist er unter guten Bedingungen mit bloßem Auge als Komet erkennbar. Mit einem Fernglas werden bereits Einzelheiten sichtbar. Dennoch ist er bei leichter Lichtverschmutzung mit bloßem Auge nur noch gerade so erkennbar.
Aufgrund der Größe des Kometen wählte ich ein Teleobjektiv mit 85 mm Brennweite. Da die Einnordung des Nano-Tracker recht ungenau war, nutzte ich kurze Belichtungszeiten bei hoher Empfindlichkeit. Im Ergebnis habe ich darauf verzichtet, die Prozedur zur punktförmigen Darstellung der Sterne anzuwenden. Aufgrund der geringen Verschiebung des Kometen bei geringer Belichtungszeit und der hohen Anzahl an Bildern wäre der Aufwand riesig. Komet C/2020 F3 (NEOWISE) am 21.7.2020, 250 Aufnahmen je 4s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 85 mm bei 6400 ASA, addiert mit Fitswork |
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Zwei Tage später war der Himmel wieder klar und der Komet hatte gerade seinen erdnächsten Punkt in etwa 100 Millionen km Entfernung passiert. So nahm ich den Kometen erneut ins Visier. In diesem Fall verwendete ich ein Teleobjektiv mit 100 mm Brennweite, um ihn noch ein wenig größer darzustellen. Weiterhin erhöhte ich die Gesamtbelichtungszeit auf etwa 2 Stunden.
Leider zogen durch viele der Bilder schwache Zirruswolken, die den Kontrast insgesamt abgeschwächt haben. Im Ergebnis ist in der Aufnahme nicht wesentlich mehr zu erkennen als in der Aufnahme darüber.
Während der Aufnahme flog ein Meteor durch das Aufnahmefeld. Die Aufnahme dazu befindet sich hier. Komet C/2020 F3 (NEOWISE) am 23.7.2020, 960 Aufnahmen je 4s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 100 mm bei 6400 ASA, addiert mit Fitswork |
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Etwa eine Woche später war der Himmel wieder klar genug, um einen weiteren Aufnahmeversuch zu starten. Inzwischen hat sich der Komet entfernt und um etwa eine Größenklasse Helligkeit verloren - jetzt etwa 3m. Um ihn dennoch größer aufnehmen zu können, nutzte ich ein Teleobjektiv mit 250 mm Brennweite.
Trotz der großen Anzahl an Bildern und obwohl ich aufgrund der ungenauen Nachführung den Kometen zweimal neu zentrieren musste, wagte ich den Versuch, Sterne und Komet getrennt zu verarbeiten. Das war demzufolge recht aufwändig und gelang nicht vollständig. Es sind immer noch schwache Strichspuren in der Aufnahme sichtbar.
Der Himmel war leicht aufgehellt und zum Ende der Aufnahmeserie hin zogen oft dünne Wolken durch das Bild. So sind schwächere Strukturen des Kometenschweifs nicht zu erkennen.
Komet C/2020 F3 (NEOWISE) am 29.7.2020, 870 Aufnahmen je 6s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 250 mm bei 6400 ASA, addiert mit Fitswork |
C/2017 K2 (PANSTARRS)
Zum Zeitpunkt der Aufnahme wurde für diesen Kometen eine Helligkeit von 11,5m angegeben. Das erscheint mir etwas optimistisch. Er ist doch noch recht unauffällig und geht im sternenereichen Hintergrund der Milchstraße regelrecht unter.
Heftige Windböen störten die Aufnahme mehrfach. Ich musste einige Bilder aussortieren. Aber auch in den übrigen Bildern konnte die Nachführung den Wind nicht vollständig ausgleichen. Die Sterne wirken recht unscharf.
Zum Sommer hin wird der Komet noch etwa 4 Größenklassen heller werden, bevor er in Richtung des südlichen Sternhimmels verschwindet. Dort könnte er sogar mit bloßem Auge sichtbar werden. Mal sehen, ob ich noch Gelegenheit bekomme, ihn mit zunehmender Helligkeit aufzunehmen. Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) am 12.3.2022, 40 Aufnahmen je 95s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork |
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Zwei Wochen später hatte der Komet gerade einmal rund 0,5m an Helligkeit zugenommen. Ja, er war ein wenig besser zu erkennen, aber der Unterschied ist noch recht gering. Aufgrund der nur geringen Winkelgeschwindigkeit des Kometen am Himmel wäre es auch hier zu aufwändig gewesen, die Aufnahme so zu bearbeiten, dass die Sterne am Ende punktförmig erscheinen.
Der Wind war an diesem Tag kaum spürbar. Allerdings ließ das Seeing die Sterne dennoch recht unscharf aussehen. Der aufgehellte Himmelshintergrund ließ keine längeren Belichtungszeiten zu. Der Mond war kaum störend. Wahrscheinlich befand sich viel Staub in der Luft.
Komet C/2017 K2 (PANSTARRS) am 26.3.2022, 57 Aufnahmen je 70 - 85s durch das 250/1016 Newton im Primärfokus mit Canon EOS 1100Da bei 800 ASA, CLS-Filter, addiert mit Fitswork |
C/2012 E3 (ZTF)
Über viele Wochen war der Himmel nahezu ständig bedeckt. An diesem Tag aber waren die Prognosen deutlich besser als das was am Himmel zu sehen war. Der Himmel war schwach bewölkt und die Wolken sollten sich noch verziehen. So baute ich in der Dämmerung die kleine Ausrüstung auf. Leider war gerade Vollmond. Dieser hatte auch nur einen Abstand von etwa 45° zum Kometen. So war der Himmel stark aufgehellt. Da der Komet zu diesem Zeitpunkt heller als 6m war, hoffte ich dennoch, ihn unter diesen Bedingungen aufnehmen zu können. Aufgrund der recht großen Erdnähe wählte ich eine Brennweite von 90mm. Nachträglich betrachtet wäre hier eine deutlich höhere Brennweite angebracht gewesen.
Entgegen der Prognosen zog sich der Himmel allerdings immer weiter zu. So konnte ich letztlich von 1350 Aufnahmen über 5 Stunden hinweg nur 160 verwenden. Das Ergebnis ist unter diesen Bedingungen akzeptabel.
Komet C/2023 K2 (ZTF) am 4.2.2023, 160 von 1350 Aufnahmen je 13s mit Canon EOS 1100Da und Teleobjektiv 90 mm bei 1600 ASA, addiert mit Fitswork |